René Rast rast dem DTM-Titel unaufhaltsam entgegen: Nach seinem sechsten Sieg im 15. Saisonrennen auf dem Nürburgring kann der Audi-Pilot am Sonntag (ab 13 Uhr live in Sat.1) seine zweite Meisterschaft nach 2017 vorzeitig unter Dach und Fach bringen.
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Rast fuhr den 16. Sieg seiner Karriere von der Pole Position aus locker und souverän ins Ziel, der Erfolg war jederzeit ungefährdet. Der 32-Jährige gewann mit 10,7 Sekunden Vorsprung vor dem BMW-Duo Bruno Spengler und Marco Wittmann.
„Das war ein perfekter Tag, wie man ihn sich wünscht. Mit den Punkten und dem Vorsprung bin ich mega happy“, sagte Rast.
Der Big Point im Titelkampf war vor allem ein Drama um Nico Müller, ein klassisches Eigentor seines Verfolgers. Denn Müller unterlief ein Frühstart, wofür er eine Durchfahrtsstrafe kassierte, die ihn früh ans Ende des Feldes zurückwarf. Er war unter dem Strich chancenlos und ging als 16. leer aus. Bitter: Es war sein erster Nuller nach 18 Rennen in Folge in den Punkten.
Müller-Drama beschert Rast Matchball
Nico Müller erhielt nach einem Frühstart eine Durchfahrtsstrafe.
„Ich habe es verkackt. Ich wollte es besonders gut hinbekommen und habe das Auto vorgespannt, aber die Lichter blieben sehr lange auf Rot. Irgendwann hat die Kupplung zugemacht und um das Auto nicht abzuwürgen, habe ich die Bremsen aufgemacht, Danach haben wir versucht, mit Strategie-Tricks etwas zu retten. Leider gab es nichts mehr zu retten. Das war der erste Frühstart meiner Karriere – und das heute, das tut schon weh“, sagte Müller.
Bedeutet für den Titelkampf: Drei Rennen vor Schluss hat Rast jetzt 262 Punkte auf dem Konto. Müller kommt auf 215 Zähler und hat damit 47 Punkte Rückstand. Die Rechnung ist simpel: Nach dem Rennen am Sonntag benötigt Rast 56 Punkte Vorsprung.
Die kann Müller beim Saisonfinale in Hockenheim (4.-6. Oktober) zwar noch maximal holen, doch bei Punktgleichheit entscheiden in der DTM die Rennsiege. Und da hat Rast bei sechs zu zwei jetzt in jedem Fall die Nase vorne. Heißt für Sonntag: Rast muss in Qualifying und Rennen unter dem Strich neun Punkte mehr holen als Müller. „Im Sinne der Meisterschaft hoffe ich, dass die Entscheidung noch nicht fällt. Aber klar: Für mich selbst hoffe ich, dass ich den Sack zumachen kann“, sagte Rast.
Der Vollständigkeit halber: Auch Wittmann hat rein rechnerisch noch eine Chance auf den Titel. Der zweimalige Meister hat als Gesamtdritter 182 Punkte und damit 80 Punkte Rückstand, seine Chance ist also vor allem eine theoretische.
Ergebnis: Rennen Samstag

1. René Rast (Audi)
2. Bruno Spengler (BMW)
3. Marco Wittmann (BMW)
4. Jonathan Aberdein (WRT)
5. Loic Duval (Audi)
6. Jamie Green (Audi)
7. Sheldon van der Linde (BMW)
8. Joel Eriksson (BMW)
9. Timo Glock (BMW)
10. Robin Frijns (Audi)

Von

Andreas Reiners