DTM: Wieder Patzer beim Boxenstopp
Mercedes spürt den Druck

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René Rast sitzt Mercedes mehr und mehr im Nacken. Unter Druck häufen sich bei den Stuttgartern die Fehler, wie vor allem Gary Paffett erfahren muss.
Gary Paffett muss grinsen, als die Frage kommt. Es ist ein bittersüßes Grinsen. Die Boxenstopps. Das leidige Thema, die Mercedes-Achillesferse. Mal wieder hat es gehakt, einmal mehr bei ihm. Fast drei Sekunden verlor er bei seinem Pflichtstopp bei der reinen Standzeit. Ja, der Brite hat als Polesetter das Rennen nicht an der Box verloren, dafür war Audi um Seriensieger René Rast im 18. Saisonrennen unter dem Strich zu stark unterwegs.
Das ganze Szenario ist aber ein guter Indikator für die Gefühlslage bei Mercedes: Die Stuttgarter spüren den Druck, den der Titelverteidiger mit seinem vierten Sieg in Folge ausübt. Sie spüren den Atem des Verfolgers: 30 Punkte Rückstand sind es nur noch auf Spitzenreiter Paul di Resta, auf den Zweiten Paffett sind es 26 Zähler. Und die Mercedes-Fehler häuften sich in Spielberg. Plus: Das Glück spielt im Moment Audi in die Karten.

Mal wieder hakt der Stopp bei Mercedes-Pilot Paffett
„Das ist völlig frustrierend“, sagte Mercedes-Teamchef Ulrich Fritz ABMS. „Wir sind bei den Stopps zu unsicher und zu langsam. Wir müssen uns in den nächsten drei Wochen etwas einfallen lassen, um da deutlich besser zu werden.“
Besser läuft es bei der Crew von Di Resta und Daniel Juncadella, die sich kaum Fehler leisten. Wäre eine Zusammenlegung der beiden Titelkandidaten eine Option? Fritz: „Theoretisch ja. Aber wir kämpfen inzwischen gegen Rast, der immer mehr aufschließt. Und man sollte sich alle strategischen Möglichkeiten offenhalten. Wenn du mit beiden Titelkandidaten in einem Bereich stoppst, nimmst du dir die Flexibilität.“ Heißt bis zum Finale in Hockenheim (12. bis 14. Oktober) also: Üben, üben, üben.

Für Paffett und Co. wird es eng - Rast hat aufgeholt
Fritz: „Die Performance von Audi und René ist für uns bedenklich. Und bedenklich ist auch unsere eigene Fehlerquote. Da müssen wir um Welten besser werden. Wir waren als Team einfach nicht gut genug.“ Der Rast-Vorteil für das Finale: Der 31-Jährige kann den Titel gewinnen, Mercedes nur verlieren. „Rene hat weniger zu verlieren, er kann mehr Risiko gehen. Das tut er und davon profitiert er. Wir müssen uns für Hockenheim eine clevere Strategie ausdenken.“ Eine, die dann am besten auch funktioniert.
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