E-Bikes werden leistungsfähiger, robuster und komfortabler. E-SUVs wie das Scott Axis E-Ride Evo Tour stehen deswegen bei Kunden hoch im Kurs. Wir haben das sportive E-Bike mit Anleihen aus dem MTB-Segment ausführlich getestet.
Bild: Jozef Kubica
Fast 30 Kilogramm Gewicht bringt das Scott Axis eRide auf die Straße oder den Radweg. Was vor der großen Elektrifizierung der Fahrradwelt völlig indiskutabel gewesen ist, ist heute ein normales Gewicht für ein Fahrzeug dieser Klasse. Ganz recht, einem E-Bike wie diesem wird man mit der Beschreibung Fahrzeug besser gerecht als mit dem Begriff Fahrrad. Stäbige, massive Rohre, wuchtiger Motorbereich plus extrabreite Noppenreifen, die bis vor Kurzem nur an Mountainbikes Sinn ergeben hätten – Scotts Axis eRide ist ein elektrisch unterstütztes Zweirad, das seinen Fahrradwurzeln mit großen, schweren Schritten entwachsen ist.
Die Lezyne-Beleuchtung, versteckt unter dem Kiox-Display von Bosch, kann sich im Straßenverkehr gut durchsetzen. Die Lenkerbreite vermittelt viel Sicherheit.
Bild: Jozef Kubica
Beim Draufsetzen und Anschalten fallen sofort die schicken und modernen Bedienelemente am Lenker auf: Das Farbdisplay informiert über die Motorleistung, für jede Unterstützungsstufe gibt es eine eigene Farbwelt, die auch über LEDs an den Bedienknöpfen am linken Lenkergriff angezeigt wird.
Leistungsstarker Bosch-Motor
Bei einem Pedelec dieser Leistungsklasse gehört das Top-Aggregat von Bosch zur Pflichtausstattung: PerformanceCX-Motor plus 750-Wattstunden-Akku. Genug Power, um das Axis auch steile Anstiege hochzuschieben (ohne Unterstützung kein Spaß) und ausreichend Saft, damit es nicht alle paar Kilometer an die Steckdose muss. Scott hat das Axis mit einem 38-Zähne-Kettenblatt ausgestattet, die Kette läuft an der Hinterradnabe auf 11 bis 51 Zähnen. Heißt für den Fahrer, auch schwer beladen ist es am Berg möglich, den optimalen Gang einzulegen.
Shimanos Vier-Kolben-Bremsen packen auch bergab so fest an den Edelstahlscheiben zu, dass das 29-Kilogramm-Fahrzeug sicher zum Stehen kommt – egal ob auf Asphalt oder auf Schotterwegen. Dank Schwalbes extrabreiter G-One-Bereifung fühlt sich das Axis eRide auf unbefestigten Wegen am wohlsten. In diesem Zusammenhang zwei Hinweise zum Thema Bereifung: Wer viel auf Asphalt unterwegs ist, profitiert langfristig von Slicks, die Noppenreifen dürften sich auf der Straße relativ schnell abnutzen. Zweitens hätten wir uns hier, egal welches Profil, Reflexstreifen an der Reifenflanke gewünscht. Nach unserem Empfinden sind Reflektoren für den Alltagseinsatz unerlässlich.
Reserve satt: Die Kassette bietet eine Range von 11 bis 51 Zähnen. Das sind genug Gänge für Hügel und Anstiege.
Bild: Jozef Kubica
Massig Federweg, geringes Gesamtgewicht
Kleines Gimmick für Geländefahrer: die Federgabel auf Mountainbike-Niveau mit 120 Millimeter Federweg. Diese sorgt für Traktion im Gelände und für Komfortgewinn in eigentlich allen Fahrsituationen.
Scott gibt das Axis bis zu einem Systemgewicht von 128 Kilogramm frei. Heißt, Fahrer und Gepäck dürfen zusammen maximal 100 Kilogramm wiegen. Schwere Fahrer könnten mit dem Wocheneinkauf oder auf längeren Radtouren leicht diese Grenze überschreiten. Schade eigentlich, da dieses E-Bike in den Bereichen Tour und Alltag sonst voll überzeugt hat.
Massive Rohre und ein kräftiger Motor – das Axis von Scott ist optisch wie technisch ein echtes Power-Fahrzeug.
Bild: Jozef Kubica
Technische Daten
Modell
Scott Axis E-Ride Evo Tour
Preis
Rahmen
Motor
Akku
Schaltung
Reifen
Gewicht
Zulässiges Gesamtgewicht
4599 Euro
Aluminium mit Suntour-Federgabel ( 120 Millimeter Federweg)
Bosch Performance Line CX
Bosch, 750 Wattstunden
Shimano Deore XT, 11-fach-Kettenschaltung
G-One Allround, 57 Millimeter
29 Kilogramm
128 Kilogramm
Fazit
von
BIKE BILD
Ein paar Kleinigkeiten ringen uns Meckern auf hohem Niveau ab, unterm Strich jedoch ein tolles E-Bike.