Dem großen Ranger verdammt ähnlich

Auf dieses Auto sind sie bei Land Rover besonders stolz. Der neue Discovery ist ein britisches Eigengewächs und seit vielen Jahren die erste Neuentwicklung der Marke, bei der BMW die Hand nicht im Spiel hatte. Und Ford, seit drei Jahren Besitzer der britischen Traditionsmarke, ließ dem Entwicklungsteam um Chefdesigner Geoff Upex viel Spielraum. Die beiden wichtigsten Vorgaben aus dem US-Mutterhaus lauteten: Die dritte Generation des Discovery muss für den amerikanischen Markt besser geeignet sein als das bisherige Modell, das in den USA kaum jemand kauft. Und das neue Auto muss deshalb so schnell wie möglich auf den Markt kommen.

Der aktuelle Range Rover kommt im Gegensatz zum bisherigen Discovery gut an beim Publikum, weltweit. Deshalb ist es kein Zufall, dass der Nachfolger von vorne seinem großen Bruder verdammt ähnlich sieht. Aus allen anderen Perspektiven erinnert der Neue an den bisherigen Discovery. Auch er ist höher (1,90 m) als breit (1,85 m) – ein traditionelles Geländewagen-Merkmal, das kein anderer moderner Allradler aufweist und das Geheimnis, warum ein Discovery immer irgendwie anders aussieht als alle anderen.

Verneigung nach allen Seiten

Doch das war's dann auch mit der Tradition. Das einzige grundlegende technische Merkmal, das der Discovery III von seinem Vorgänger übernimmt, ist der Leiterrahmen. Unter dem Blech ist alles anders als bisher. Die Räder sind einzeln aufgehängt und luftgefedert. Wobei sich die Techniker einen besonderen Gag erlaubt haben: Per Drehschalter auf der Mittelkonsole lässt sich die Karosserie nicht nur insgesamt in der Höhe verstellen, sondern auch einseitig, für spezielle Geländesituationen. Bei Schrägfahrten am Hang kann sich der Wagen zum Berg hin neigen.

Untersetzung und Bergabfahrhilfe HDC sind selbstverständlich, ebenso der elektronisch gesteuerte permanente Allradantrieb mit Antriebsschlupfregelung. Neu sind die Schleuderbremse DSC und eine elektrisch betätigte Handbremse. Wichtigster Motor für Deutschland: Der von Peugeot entwickelte 2.7-V6-Turbodiesel mit Common-Rail-Technik. Er hat rund 180 PS und 450 Nm, kommt serienmäßig mit Sechsgang-Schalt-, gegen Aufpreis mit Sechsgang-Automatikgetriebe.

Bei den Benzinern hat man die Wahl zwischen dem 4.0-V6 aus dem Ford Explorer mit rund 205 PS und einem 4.2-V8 von Jaguar. Der leistet normalerweise knapp 300 PS, womit der Discovery stärker wäre als der Range Rover. Deshalb wird er wohl gedrosselt – damit die Hierarchie stimmt. Beim Händler steht Discovery III im Herbst 2004, zu Preisen ab 40.000 Euro.