Etrusco CV 600 DB: Wohnmobil-Test
Etrusco CV 600 DB: Ein Trendsetter tritt zum Dauertest an

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Ist das die perfekte Mischung aus kompakten Maßen und großzügigem Raumangebot? Kastenwagen mit Aufstelldach wollen das Beste aus zwei Welten sein. Wir testen das am Etrusco CV 600 DB.
Bild: Sven Krieger
In der Gunst anspruchsvoller Kundschaft steht ganz oben, was einen Mehrfachnutzen hat. Ist ja auch verständlich. Gerade in der Welt der Wohnmobile werden große Summen ausgegeben, um sich den Wunsch nach Unabhängigkeit zu erfüllen. Da reicht es nicht, einfach nur schön zu sein. Oder praktisch. Oder kompakt und wendig. Gerade wer viel unterwegs sein will, möchte diese Eigenschaften gern in einem Fahrzeug vereint sehen. Und das soll am besten noch leicht zu handhaben sein. Das ist der Grund dafür, dass in den vergangenen Monaten die Kastenwagen auf Platz eins bei den Neuzulassungszahlen geklettert sind.
Alle etablierten Hersteller haben mittlerweile welche im Programm, und zwar meist auf Basis der bewährten drei Geschwister Ducato, Jumper und Boxer. Die haben den Vorteil, dass ihre Karosserien noch ziemlich "kastig" sind, also das Ausbauen erleichtern und den vorhandenen Raum optimal ausnutzen (Nachteil: eine nicht so ausgefeilte Aerodynamik wie bei Sprinter und Crafter). Doch auch bei ihnen ist dieser natürlich begrenzt. Die meisten Kastenwagen bieten daher serienmäßig nur Platz für zwei. Optional gibt es meist umbaubare Sitzgruppen für eine weitere Person oder Stockbetten im Heck. Eine nicht ganz neue, aber immer beliebtere Alternative ist das zweite Schlafzimmer im Obergeschoss. Aufstelldächer machen das möglich. Bekannt geworden sind die mit Campervans wie dem Bulli, doch sogar manche Wohnwagen tragen sie mittlerweile als Option. Höchste Zeit für uns also, mal einen Kastenwagen mit Aufstelldach in unseren Dauertest zu nehmen!
Etrusco CV 600 DB: Basis-Fahrzeug ist der Ducato mit Serienhochdach
Im Grunde ein das Wohnmobil ein ganz klassischer Sechs-Meter-Kasten. Seine Basis ist der Ducato mit Serienhochdach. Wird er über die Schiebetür geentert, strahlt einem ein helles und freundliches Interieur entgegen – besonders beim 1199 Euro teuren "type X Design Paket", das cremefarbene Polster mitbringt.
Technische Daten
Etrusco CV 600 DB
Motorisierung
Motor
Hubraum
kW (PS) bei U/min
Nm bei U/min
Höchstgeschwindigkeit
Getriebe
Antrieb
Bremsen vorn/hinten
Testwagenbereifung
Reifentyp
Tankinhalt/Kraftstoffsorte
Anhängelast gebremst/ungebremst
Länge/Breite/Höhe
Radstand
Aufbau
Außenmaterial
Isoliermaterial Wand/Dach/Boden
Wandstärke Wand/Dach/Boden
Fenster
Dachhauben
Herd
Kühlschrank/Eisfach
Toilette
Sitzplätze
Heizung
Steckdosen 12 V/230 V/USB
Leuchten
Aufbaubatterie
Frischwassertank
Abwassertank
Gasvorrat
Der Boden ist in Schiffsplankenoptik gehalten, ansonsten herrschen Grau und Weiß als Grundtöne vor. Wie bei fast allen Kastenwagen ragt der Küchenblock in den Einstieg hinein. An seiner Stirnseite befindet sich der Kompressorkühlschrank, dessen Tür sich leider nicht von beiden Seiten öffnen lässt. Dafür bietet der Küchenbereich in einer Schublade, zwei Unterschränken und einem Dachstaukasten ausreichend Raum für Vorräte und Geschirr. Gegenüber wartet die Halbdinette auf Gäste, die aber lieber gleich auf den drehbaren Pilotensitzen Platz nehmen sollten. Auf der Sitzbank würden sie eine komfortable Position nämlich vergeblich suchen. Zu steil steht die Rückenlehne, die kaum ausgeformt ist, und zu dünn sind die Polster. Zudem erzwingen die dicken Kopfstützen eine gebückte Haltung.

Blick ins vordere Abteil: helles und freundliches Interieur, drehbare Pilotensitze, der Tisch verfügt optional über ein praktisches Ausdrehteil und lässt sich verschieben.
Bild: Sven Krieger
Immerhin: Isofix ist hier Serie, und dass die Truma-Therme in der Banktruhe untergebracht ist, fördert einen ruhigen Schlaf. Passenderweise verbirgt sich dort hinter einer Klappe auch der Frostwächter – nebst Sicherungskasten und Gashähnen. Im Anschluss folgt auf ein kleines Schränkchen mit offener Ablage das Badezimmer. Es ist mit Waschbecken, WC, Spiegel sowie vier offenen Regalfächern ausgestattet.
Mit optionalem Aufstelldach vier Schlafplätze
Das Querbett im Heck bildet den Abschluss. Seine Lattenroste können entnommen werden, liegen dann aber lose herum. Das leicht handzuhabende Aufstelldach (ab 4299 Euro) gibt es als Option. Gasdruckgestützt fährt es in die Höhe und lässt sich mit geringem Kraftaufwand wieder einklappen. Zwei LED-Spots sorgen oben für Licht, der Aufstieg gelingt über die Steckleiter sicher. Zwei Personen schlafen hier oben tellergefedert bequem, und zwei zu öffnende Fenster sorgen für gute Durchlüftung.

Das bequeme Querbett im Heck. Zwei weitere Schlafplätze gibt es im zweiten Schlafzimmer im Obergeschoss.
Bild: Sven Krieger
So fährt er: Wegen seiner überschaubaren Maße handlich – nur der Radstand setzt hier Grenzen. Die Bremsen zeigten im Fahrversuch Fading, das ist nicht gut. Ausweichtest und Slalom waren jedoch fehlerfrei, das ESP regelte hier schnell und resolut. Das Fahrwerk ist straff abgestimmt. Zusätzliche Fahrgeräusche verursacht das Aufstelldach nicht, aber der Motor arbeitet auch so recht vernehmlich.
Preise
Extras
140-/160-PS-Motor
Neunstufen-Wandlerautomatik
Auflastung 3500 Kilo zGG
Aufstelldach
Anhängerkupplung abnehmbar
Rahmenfenster
Abwassertank isoliert und beheizt
Markise 3,75 Meter
Bettumbau Sitzgruppe
Lackierung Campovolo Grau
Grundpreis (mit Basismotor)
Testwagenpreis
Fazit
Dieser Dauertest wird spannend! Einerseits ist das Raumangebot durch den Etrusco-Ausbau und das Aufstelldach optimal genutzt. Andererseits könnten die Bremsen standhafter sein, und wo vier Personen ihr Gepäck unterbringen sollen, müssen wir noch herausfinden.
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