Etrusco T 7300 SB: Wohnmobil-Dauertest
Was steckt im günstigen 7-Meter-Riesen?

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Platz zum Feiern und Schlafen für sechs, einladendes Interieur und große Küche: Unser Dauertester Etrusco T 7300 SB. Nun ist Schluss und wir sagen, wie der Italiener die Feuerprobe bestanden hat!
So schnell hatte noch kein Dauertester seinen Ruf als Marathonmobil weg! In nur zehn Monaten reiste der Etrusco durch Deutschland, Frankreich, Italien, Österreich, die Niederlande, Polen, Dänemark, Schweden, Norwegen, Lettland, Litauen, Estland und Finnland. Puh, ein straffes Programm! Unsere Tester trieben den Newcomer aus dem Hymer-Konzern sowohl über gut ausgebaute Autobahnen als auch über löchrige Landstraßen in Osteuropa.
Für Familien ist das Hubbett im Etrusco T 7300 SB Pflicht

Easy: Das Hubbett ist schnell schlaffertig, bietet aber recht wenig Kopffreiheit.
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Ab in die Werkstatt: Zu kleine Schelle am Ladeluftschlauch

Panne: Der Dauertester gehörte leider zu den Fahrzeugen, die mit einer zu kleinen Schelle am Ladeluftschlauch ausgeliefert worden waren.
Dieser Etrusco hat richtig viel Platz für Gepäck
Über eine Sache waren sich ebenfalls alle Tester einig: Der hat richtig viel Platz! Wirklich niemand aus unserer Redaktion schaffte es während mehrwöchiger Touren, teilweise mit Familie oder dem halben Freundeskreis, die unglaublich große Heckgarage sowie alle Dachschränke, Staufächer und Kleiderschränke voll auszunutzen. Der Vorteil: Nerviges Wühlen und Umstapeln auf der Suche nach der Feuerschale entfiel, denn das komplette Gepäck konnte ordentlich auf dem Boden der Heckgarage verteilt werden. Das dicke Lob für das Platzangebot bezog sich natürlich auch auf das tolle Raumgefühl. Der weitläufige Wohnraum, gepaart mit dem holzarmen und sehr einladenden Design aus cremefarbenen Polstern und Möbeln in Cappuccino, entlockte vielen Kollegen verzückte Ohs und Ahs.
Es gibt so einige Mängel in der Verarbeitung
So gern wir noch weiter vom guten Aussehen, dem italienischen Charme und dem großen Herzen des Etrusco schwärmen würden – wir mussten uns leider auch über ihn ärgern. Schon kurz nachdem er zu uns gekommen war, hielt ein Kollege plötzlich die Druckverschlüsse der Küchenschubladen in der Hand. Der Grund: Die Gewinde waren zu schwach. Da half nur Montagekleber. Etrusco handelte allerdings schnell und tauschte bei allen Fahrzeugen die anfälligen Teile noch in der laufenden Saison (Herbst 2018) gegen Verschlüsse mit stärkerem Gewinde. Auch die Schlösser der Heckgarage gaben sich widerspenstig. Obwohl Redakteur Alex Failing behutsam vorging, brach ihm einer der Schlüssel ab. Ersatz kam sofort, und unser Dauertest ging – mit den gleichen und immer noch hakeligen Schlössern – in die nächste Runde. Laut Etrusco wäre das bei einem Kundenfahrzeug ein Garantiefall und würde ebenso schnell behoben werden. Nachdem unser Europamobil einige Tausend Kilometer auf der Uhr hatte, zeigten sich leider auch die dem Fahrzeugpreis geschuldeten Mängel in der Verarbeitung: Zunächst riss die Plastiknaht des Duschkopfes, und nur kurze Zeit später löste sich der Kunststoffbelag der Küchenarbeitsplatte. Das Klappern und Zirpen der Möbel, Schrankklappen und Verkleidungen während der Fahrt unterstrichen den Eindruck vom etwas nachlässigen Zusammenbau.
Der günstige Camper auf der Teststrecke

Mit niedrigem Schwerpunkt und sauber abgestimmtem ESP kommt der Etrusco sicher durch den Slalom-Parcours.
Fazit
Beziehungsstatus: Es ist kompliziert. Der Etrusco hatte ein paar schlechte Eigenschaften, doch mit seinem italienischen Charme hat er uns um den Finger gewickelt. Einige Schwächen wurden in den aktuellen Modellen bereits verbessert. Besonders gern erinnern wir uns an das Cappuccino-Interieur und den vielen Platz. Urteil: 3,5 von 5 Punkten.
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