eCall kommt 2018
Geht auch ohne Tastendruck: Bei einem Unfall soll eCall automatisch den einheitlichen europäischen 112-Notruf auslösen.
(dpa) Ab April 2018 wird das automatische Notrufsystem eCall in allen neuen Pkw-Modellen in der EU zur Pflicht. Das EU-Parlament stimmte am 28. April 2015 abschließend für das neue System, mit dem nach Schätzungen der EU-Kommission die Zahl der Unfalltoten um zehn Prozent verringert werden könnte. Bei einem Unfall soll eCall automatisch den einheitlichen europäischen 112-Notruf auslösen. So sollen Helfer schneller zum Unfallort geführt werden – auch wenn der Fahrer bewusstlos ist. Nach Schätzungen der EU-Kommission gab es 2014 mehr als 25.000 Tote bei Verkehrsunfällen.
Zusatzkosten für eCall: Das Geschäft mit der Rettung
Bei der eCall-Debatte im Parlament war der Datenschutz der wichtigste Aspekt: Das System soll nur bestimmte Daten weitergeben, darunter Ort und Zeitpunkt des Unfalls, die Fahrtrichtung, die Zahl der Insassen und die Art des Treibstoffs. Zuvor war die Einführung von eCall bei Datenschützern auf Bedenken gestoßen – sie fürchteten, das System könne Informationen etwa zur Fahrweise sammeln, die auch gegen den Autofahrer verwendet werden könnten.

eCall als "schlafendes Notrufsystem"

Die EU-Verordnung gibt vor, dass eCall ungenutzte Informationen kontinuierlich löschen muss. Das System werde keine Metadaten sammeln, die für die Erstellung von Bewegungsprofilen genutzt werden könnten, sagte die Sprecherin der Sozialdemokraten im Ausschuss für Binnenmarkt und Verbraucherschutz, Evelyne Gebhardt(SPD). "eCall ist ausdrücklich ein sogenanntes schlafendes Notrufsystem – Positionsdaten werden nur im Falle eines Notfalls übermittelt."