Kann Formel-1-Crashpilot Pastor Maldonado (30) bald auf Familien-Unterstützung in der Königsklasse zählen? Sein Cousin Manuel Maldonado (15) steigt in den Formel-Sport ein und fährt 2016 in der italienischen Formel 4 für das Cram-Team. Was viele nicht wissen: Die Maldonado-Familie ist eng im Rennsport verwurzelt. Schon Maldonados Vater Pastor Maldonado Senior und Onkel Johnny Maldonado rasten mit Seifenkisten zwischen Kaffeeplantagen die Berge des 2200 Meter hohen Ávila-Massiv nördlich der venezolanischen Hauptstadt Caracas runter.

PDVSA in Schwierigkeiten

Maldonado
Spanien 2012: Nach seinem ersten und einzigen F1-Sieg trägt Maldonado seinen Cousin aus der brennenden Box
Manuel Maldonado eifert seinem großen Cousin schon lange nach. Er war auch dabei, als Pastor 2012 im Williams-Renault den Großen Preis von Spanien gewann. Als sich nach dem Rennen aufgrund einer statischen Entladung die Williams-Garage in eine Flammenhölle verwandelte, nahm Pastor den damals 12-Jährigen Manuel Huckepack auf den Rücken und brachte ihn aus der Gefahrenzone. Die weitere Karriere der beiden Maldonados steht und fällt auch mit der wirtschaftlichen Entwicklung in Venezuela. Weil das südamerikanische Land vom Ölexport lebt, stürzt der niedrige Ölpreis Venezuela in eine tiefe Krise. Der internationale Währungsfond rechnet 2016 mit einer Hyper-Inflation von 720 Prozent.
Der staatliche Ölkonzern PDVSA ist der finanzielle Steigbügelhalter für das Renault-F1-Cockpit von Maldonado. Hartnäckig halten sich Gerüchte, dass das Sponsoring und damit auch der Platz des Crashkönigs wackelt. Als Ersatz wird Kevin Magnussen (23) gehandelt. Die italienische Formel 4 beginnt am 10. April in Misano. Vorjahresmeister Ralf Aron geht 2016 in der Formel-3-Europameisterschaft an den Start. Weil in der italienischen Formel 4 dieselben Tatuus-Abarth-Renner eingesetzt werden wie in der deutschen Formel 4, könnte Maldonado II auch Gaststarts in der deutschen F4-Meisterschaft absolvieren.

Von

Michael Zeitler