Fahrbericht Dodge Caliber
Mit großem Kaliber gegen den Golf

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Der neue Dodge Caliber zielt auf die Kompaktklasse. AUTO BILD-Redakteur Jörg Maltzan hatte den ersten Schuß. Trifft der Ami ins Schwarze?
Einfache Technik hinter rustikaler Optik
Peng! Dieser Name trifft ins Schwarze. Caliber nennt Dodge seine Neuentwicklung, die im Spätsommer in Deutschland eingeführt wird und den Bekanntheitsgrad der US-Marke steigern soll. "Der liegt bei nur zwei Prozent", gibt Marketingdirektor Thomas Hausch zu. Ins Visier nimmt er die Golf-Klasse, bedient typische US-Klischees und wirkt stimmig. Er ist ein buchstäblich grobes Kaliber. Keine feingliedrige Beretta- oder Walther-Pistole, nein, der Caliber ist wie eine Magnum von Smith and Wesson: einfache Technik mit rustikaler Optik und durchschlagender Wirkung. Optisch hinterläßt der Caliber einen Volltreffer im Gehirn.
Gut ins Bild paßt sein markanter Grill, der wie ein Fadenkreuz das typische Dodge-Gesicht bildet. Hinten dominieren große Heckleuchten. Daneben und darunter zerfurchen unruhige Linien den Kofferraumdeckel. Was jucken einen Cowboy aber Ebenenversatz und optische Brüche? Kräftig ausgestellte Radhäuser und die hohe Karosserie rücken ihn bewußt in die Nähe eines SUV: ein Revolverheld auf Rädern. So sind auch seine Manieren. Ungehobelt zeigt er viel Cockpit-Kunststoff. Der ist von billigster Art und macht den Armaturenträger zur Plastiklandschaft. Wie Einschußlöcher wirken die Kontrolleuchten im Tacho, die Verriegelungsknöpfe sehen aus wie Patronen, und auch der Schaltknauf bleibt im Thema. Er fühlt sich an wie ein Colt.
Der Caliber ist ein Meister der Symbolik. Leider bleibt dabei die Funktionalität hier und da auf der Strecke. Die Türablagen sind zu klein, das Lenkrad ist nur in der Höhe verstellbar und die Sitzlehnenjustierung schlecht zu erreichen. Dafür gibt es jede Menge Becherhalter (vorn sind sie nachts beleuchtet), eine pfiffige Armlehne mit Klapphalter für Handy oder MP3-Spieler sowie ein riesiges Handschuhfach mit Kühlfunktion.
Gut ins Bild paßt sein markanter Grill, der wie ein Fadenkreuz das typische Dodge-Gesicht bildet. Hinten dominieren große Heckleuchten. Daneben und darunter zerfurchen unruhige Linien den Kofferraumdeckel. Was jucken einen Cowboy aber Ebenenversatz und optische Brüche? Kräftig ausgestellte Radhäuser und die hohe Karosserie rücken ihn bewußt in die Nähe eines SUV: ein Revolverheld auf Rädern. So sind auch seine Manieren. Ungehobelt zeigt er viel Cockpit-Kunststoff. Der ist von billigster Art und macht den Armaturenträger zur Plastiklandschaft. Wie Einschußlöcher wirken die Kontrolleuchten im Tacho, die Verriegelungsknöpfe sehen aus wie Patronen, und auch der Schaltknauf bleibt im Thema. Er fühlt sich an wie ein Colt.
Der Caliber ist ein Meister der Symbolik. Leider bleibt dabei die Funktionalität hier und da auf der Strecke. Die Türablagen sind zu klein, das Lenkrad ist nur in der Höhe verstellbar und die Sitzlehnenjustierung schlecht zu erreichen. Dafür gibt es jede Menge Becherhalter (vorn sind sie nachts beleuchtet), eine pfiffige Armlehne mit Klapphalter für Handy oder MP3-Spieler sowie ein riesiges Handschuhfach mit Kühlfunktion.
Technische Daten und Preis
Das Motorenprogramm umfaßt drei zusammen mit Hyundai und Mitsubishi entwickelte Vierzylinder (150, 159 und 174 PS) sowie einen von Volkswagen zugekauften Zweiliter-TDI mit 140 PS. Das 1,8-Liter-Einstiegsaggregat wird zwar erst bei höheren Drehzahlen munter, hängt dann aber gut am Gas und bietet ausreichende Fahrleistungen. Bei schnellen Gangwechseln wirkt die Schaltung manchmal etwas knochig. Das Fahrwerk ist für einen Amerikaner überraschend straff. Zackige Lenkmanöver lassen den 1,53 Meter hohen Aufbau zwar spürbar wanken, insgesamt aber sind Geradeauslauf und Spurhaltung gut.
Einen weniger überzeugenden Eindruck machte der 2,4-Liter-Topmotor (174 PS), der im Testwagen mit einer CVT-Automatik gekoppelt war. In dieser Kombination wird er zur stumpfen Waffe und dreht zu zäh. Wer Spaß haben will, muß den Automaten mit der Hand schalten. Und: Die auf dem 2.4er montierten 18-Zoll-Räder schmälern den Abrollkomfort deutlich. Rund zehn Prozent soll der Caliber unter vergleichbaren Golf-Preisen bleiben (ab zirka 18.000 Euro), wenn er im September zu uns rollt. Mit seiner rustikalen Optik und dem hohen Nutzwert ist der US-Ballermann vor allem ein Kaliber für kernige Kerle.
Technische Daten: Vierzylinder-Reihenmotor • 4 Ventile pro Zylinder • Hubraum 1798 cm³ • Leistung 110 kW (150 PS) bei 6500/min • max. Drehmoment 169 Nm bei 5200/min • Frontantrieb • Fünfgang od. CVT • Einzelradaufhängung vorn und hinten • Kofferraum 525 Liter (1360 bei umgeklappter Rückbank) • Tank 51 Liter • Länge/ Breite/ Höhe 4413/1747/1533 mm • Preis: rund 18.000 Euro
Einen weniger überzeugenden Eindruck machte der 2,4-Liter-Topmotor (174 PS), der im Testwagen mit einer CVT-Automatik gekoppelt war. In dieser Kombination wird er zur stumpfen Waffe und dreht zu zäh. Wer Spaß haben will, muß den Automaten mit der Hand schalten. Und: Die auf dem 2.4er montierten 18-Zoll-Räder schmälern den Abrollkomfort deutlich. Rund zehn Prozent soll der Caliber unter vergleichbaren Golf-Preisen bleiben (ab zirka 18.000 Euro), wenn er im September zu uns rollt. Mit seiner rustikalen Optik und dem hohen Nutzwert ist der US-Ballermann vor allem ein Kaliber für kernige Kerle.
Technische Daten: Vierzylinder-Reihenmotor • 4 Ventile pro Zylinder • Hubraum 1798 cm³ • Leistung 110 kW (150 PS) bei 6500/min • max. Drehmoment 169 Nm bei 5200/min • Frontantrieb • Fünfgang od. CVT • Einzelradaufhängung vorn und hinten • Kofferraum 525 Liter (1360 bei umgeklappter Rückbank) • Tank 51 Liter • Länge/ Breite/ Höhe 4413/1747/1533 mm • Preis: rund 18.000 Euro
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