Es ist ganz simpel: Per Funkfernbedienung entriegeln, dann die Tür auf herkömmliche Art einen Spalt öffnen (als stünde man in einer zu engen Parkbucht) und mit gekonntem Schwung nach oben drücken – schon ist der Kamei Golf GTI X1 bereit zum Einsteigen. Mit Lambo-Style-Doors ("LSD") kann man allerdings jedem 75-PS-Golf Flügel verleihen.

Damit der effektvolle Auftritt à la Countach/Diablo/Murciélago nicht zur Lachnummer wird, haben die Kamei-Spezialisten einen GTI für den Umbau gewählt. In der Ausbaustufe II pusht Kamei die 200 Serien-PS auf 250. Erreicht wird dies durch eine modifizierte Motorsoftware, Sportluftfilter und Edelstahl-Auspuffanlage (Tuning-Komplettpreis: 1990 Euro inklusive 24 Monate Garantie). Wichtiger als der Leistungszuwachs: Das maximale Drehmoment steigt von 280 Newtonmeter auf beeindruckende 400. Ein Wert, der sich beim spontanen Beschleunigen im dritten und vierten Gang bemerkbar macht.

Vor allem zwischen 3000 und 4000 Touren schießt der Kamei-GTI mit spürbar mehr Kraft als in der Basisversion nach vorn. Für den Spurt von null auf 100 km/h verspricht Kamei – durchaus glaubwürdige – 6,4 Sekunden (unser Meßwert der Serienversion: 7,3 Sekunden). Die vom Tuner angegebene Höchstgeschwindigkeit von 251 km/h haben wir auf der Autobahn nicht erreichen können. Bei mehreren Anläufen wollte die Nadel die 250er-Marke einfach nicht überspringen.

Weil Tempo aber nicht alles ist, sondern auch Geschwindigkeitsabbau zählt, hat Kamei an der Vorderachse eine Vierkolben-Bremsanlage mit 342 Millimeter Scheibendurchmesser installiert. Das Serienfahrwerk bleibt dagegen unangetastet, reicht aber für die Tuningvariante locker aus. Und wer mit der Nordschleife liebäugelt: Ein Gewindefahrwerk befindet sich bereits in der letzten Prüfungsphase. Kontakt Telefon 0 53 63-8 04 64, www.kamei.de; www.lsd-doors.de.