Die Feinarbeit macht's. Schon der alte Mazda6 war kein Kurvenverächter, der neue kann alles noch etwas besser. Dank nunmehr elektromechanischer Lenkung und verbesserter Radaufhängungen wieselt er um die Ecken, bietet neben Komfort auch richtig flotten Fahrspaß. Etwas zu viel Gas gegeben? Das ESP bremst spät, aber gekonnt ein. Ein Bruder Leichtfuß? Immerhin sank das Gewicht dank Feinarbeit im Detail um stattliche 35 Kilogramm, obwohl die Karossen in der Länge um 6,5 und in der Breite um 1,5 Zentimeter zulegten. Nein, ein solides Stück Auto. Alles, was oberhalb der Achsen liegt, wurde komplett erneuert, der Innenraum mit hochwertigeren Materialien versehen. Nur die Motoren blieben (fast) die alten. Im Februar soll die 6er-Familie beim Händler stehen, wir konnten schon mal Probe fahren. Mit 120 PS beginnt der Fahrspaß.

Das Topmodell ist stärker und doch sparsamer

Fahrbericht Mazda6
Schlüsseldreh – dass der Motor läuft, verrät nur der Drehzahlmesser, der lautlose 700 Touren anzeigt. Beim Gasgeben müht sich der 1.8 dann hörbar stärker, soll aber schon nach 11,3 Sekunden auf Tempo 100 sein und glatte 200 km/h schaffen. Übertragen wird die Kraft über ein präzises Fünfganggetriebe, dessen Knüppel nun noch griffgünstiger liegt. Sechs Gänge gibt's bei der vermutlich beliebtesten Zweiliter-Variante, die (vorbehaltlich erster Testergebnisse) schlicht und ergreifend am ausgewogensten erscheint. Der Motor hat genug Drehmoment für schaltfaules Fahren, läuft 14 km/h schneller, verbraucht nur 0,2 Liter mehr als der 1.8er. Das Automatikgetriebe (auf Wunsch) des 2.0 ist veraltet, macht den Wagen lahm und durstig. Eine Verbesserung ist allerdings 2009 zu erwarten. Richtig sportlich kommt der 2,5-Liter daher. Trotz mehr PS (170 statt früher 166 PS im 2,3-Liter) verbraucht er mit 8,1 Liter Super 0,6 Liter weniger als sein Vorgänger. Der Vierzylinder ist in acht Sekunden auf Tempo 100, die Spitze wird mit 220 km/h angegeben. Der ebenfalls überarbeitete Zweiliter-Diesel (140 PS) stand für Probefahrten noch nicht zur Verfügung. Preis-Frage: Mit 22.500 Euro soll der Viertürer starten, der Zweiliter (mit besserer Ausstattung) ab 25.000, das Topmodell soll auf 28.500 Euro kommen, der Diesel auf 24.500. Doch auch hier ist noch Feinarbeit zu erwarten.

Fazit von AUTO BILD-Redakteur Diether Rodatz

Mazda6, die Zweite: Donnerwetter, Gutes kann immer noch verbessert werden. Äußerlich erscheint der Neue jetzt eleganter, sein Fahrwerk zeigt sich ebenfalls nochmals verbessert. Nichts gegen Mitinhaber Ford, aber dass die Amis beim 6 nicht mitkonstruiert haben, das war und ist die Mazda-6-Erfolgsformel.