Faszination Legende: Ford GT40/Shelby Cobra
Stars & Stripes

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Sie sind die vielleicht wildesten Autos, die Amerika je hervorgebracht hat und nur deshalb existent, weil sich ein Südstaatler und ein Norditaliener vor gut 50 Jahren mächtig in die Wolle kriegten.
Es hätte ein ganz entspannter Samstag werden können, hier im Rahmen des Mythos-Sportwagen-Events in Österreich. Morgens schön den Großglockner hochdübeln, danach a bisserl flanieren durch Zell am See, und abends cheffig am Auto lehnen, um mit den PS-Spezln ein paar Männerthemen durchzukauen: Racingklamotten, Hubräume, Beifahrerinnen.
Respekt vor der Schlange

Shelby Cobra: Auch geradeaus schlängelt das Heck gern mal weg.

Ford GT40: Im Nassen gilt es, hektische Bewegungen unbedingt zu vermeiden.
Der GT40 ist aus einem Guss
Geführt wird er anfangs von zwei Männern: Carroll Shelby und Enzo Ferrari. Der eine, ein ehemaliger Hühnerfarmer aus Texas, der sich mit Rennfahren über Wasser hält. Smart, groß gewachsen, gut aussehend und markengezeichnet mit Klischees wie Stetson Hat und Cowboy Boots. Der andere, der Commendatore. Adrett, glatt, ein Egomane mit besten Verbindungen zum Automobilweltverband und Zeremonienmeister jenes Rennstalls, der die Sportwagen-WM nach Belieben dominiert. Mitte der Fünfziger hat er Shelby gefragt, ob er für ihn fahren möchte – ehrenhalber und unentgeltlich versteht sich. Der antwortet texanisch: mit ausgestrecktem Mittelfinger und dem Versprechen, Ferrari eines Tages ordentlich in den Allerwertesten zu treten. Manege frei für zwei Geschosse, die es versucht haben!
Fazit
Zwei Wege, ein Ziel: Die Cobra war und ist eine Giftspritze. Hinterlistig, brutal und als Roadster zu klobig, um dem Hightech-Erzrivalen aus Italien nachhaltig wehzutun. Das gelang erst dem GT40, einem durchtriebenen GT-Rennwagen, der alles, auch den Piloten, der Fahrdynamik unterordnet. Höchsten Respekt vor beiden – und vor denen, die sie bändigten.
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