Ferrari übt Verzicht: Beim neuen California tobt statt eines Zwölfzylinders "nur" ein V8 unter der Haube – und das auch noch vorn. Offizielle Premiere feiert der neue Klappdach-Star aus Maranello in Paris.
Ferraristi werden sich verwundert die Augen reiben: Ein Top-Modell aus Maranello ohne V12? Bisher durften Straßenboliden wie der 612 Scaglietti oder $(LB55259:599 GTB Fiorano)$ immer einen Zwölfzylinder unter der vorderen Haube tragen, während die kleineren Modelle auf einen Mittelmotor und Transaxle-Antrieb setzten. Der neue California bricht mit dieser Tradition und lässt einen 4,3-Liter-V8 mit immerhin 460 Pferdchen bei 7500 Touren unter der vorderen Haube röhren. Bisher waren die "kleinen" Aggregate stets hinter dem Fahrer platziert. Eine Weltpremiere für Ferrari. Nötig war dieser Schritt wohl auch, um Platz für das Klappverdeck aus Aluminium zu schaffen, das binnen wenigen Sekunden für offenen Fahrspaß sorgt. Seine offizielle Premiere feiert der California auf der Paris Motor Show 2008 (4. bis 19. Oktober 2008).
Keine vier Sekunden bis Tempo 100
Relativ öko: 310 Gramm CO2 soll der California pro Kilometer in die Luft blasen.Für die Kraftübertragung sorgt ein neues Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe (DSG), das einen Spurt auf 100 km/h in weniger als vier Sekunden möglich machen soll. Zusätzlich helfen die Traktionskontrolle F1-Trac und eine Keramik-Bremsanlage von Brembo die italienischen Vollblüter zu zügeln. Das DSG soll zudem für einen moderaten Verbrauch sorgen: Ferrari geht von rund 13 Litern auf 100 Kilometern und 310 Gramm CO2 pro Kilometer aus. Stolze Werte für jeden Otto-Normal-Autofahrer. In Sportwagen-Kreisen aber durchaus ökologisch wertvoll. Für mehr Komfort und entspanntere Ausritte ist eine neu entwickelte Mehrlenker-Hinterachse verantwortlich. Die konsequente Verwendung von Aluminium für große Teile der Karosserie spart kräftig Gewicht. Das tut nicht nur den Fahrleistungen gut, sondern wird sich auch bei den Fahrleistungen bemerkbar machen.
Neue Sitze, Armaturen und Infotainment-Einbauten
Das Klappdach aus Aluminium verschwindet elektrisch unter der eleganten Heckklappe.Soundbildend agieren zwei mal zwei Auspuffrohre, die links und rechts übereinander in den Stoßfänger integriert wurden. Innen soll sich der California laut Ferrari deutlich von anderen Modellen aus Maranello unterscheiden, unter anderem wurden das Lenkrad der Armaturenträger, die Sitze und das Infotainement-System neu gestaltet. Zur Höchstgeschwindigkeit schweigen die Italiener ebenso noch wie zum Preis. Wer auf dem neusten Stand in Sachen Califronia sein möchte, kann sich unter www.ferraricalifornia.com registrieren und schon mal eine kleine Hörprobe vornehmen.