Ferrari F40: Scheunenfund im Irak von Udai Hussein, Video
Ferrari F40 im Irak wiedergefunden
Ferrari F40: Scheunenfund
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Der Ferrari F40 von Udai Hussein ist wieder aufgetaucht. Nach vielen Jahren befindet sich der über eine Million Euro wertvolle F40 immer noch im Irak!
Dieser Ferrari F40 hat eine ganz besondere Geschichte! Der inzwischen über eine Million Euro teure Ferrari gehörte eins Udai Hussein, dem Sohn von Diktator Saddam Hussein. Nachdem der F40 jahrelang als verschollen galt, ist er jetzt wieder aufgetaucht!
Vor ein paar Wochen hat der britische Ferrari-Besitzer und Youtuber "Ratarossa" einen Aufruf gestartet. In einem ausführlichen Video erklärt er, dass er seine kleine Ferrari-Sammlung (355 Spider, ein umgebauter 360 Challenge Stradale, Testarossa Spider und ein 308) um sein absolutes Traumauto ergänzen möchte. Die Rede ist vom zwischen 1987 und 1992 rund 1315 Mal gebauten F40! Dabei war "Ratarossa" 2015 schon mal kurz davor, einen belgischen F40 zu kaufen. Vor fünf Jahren wurde ihm ein F40 tatsächlich für 225.000 Euro angeboten. Doch trotz aller Bemühungen konnte er den Deal nicht über die Bühne bringen und innerhalb weniger Jahre stiegen die Preise für F40 auf über eine Million Euro an, so dass sein Traumauto unerreichbar scheint.
Das ist kein normaler Ferrari F40

Der V8-Biturbo mit 478 PS ist völlig verdreckt. Teile wie die Ladeluftkühler fehlen komplett.
Die Geschichte hinter diesem Ferrari F40 ist mehr als undurchsichtig. Als der Krieg in den 90er-Jahren began, befand sich der F40 laut Insidern in einer Werkstatt in der irakischen Stadt Erbil und wurde einfach vergessen. Die Folge: Der 478 PS starke F40 verrottete mehrere Jahre in der brütenden Hitze. Udai Hussein war ein riesiger Autofan und -sammler und soll Gerüchten zufolge über 1000 Autos besessen haben. Als die Truppen einmarschierten, befahl er angeblich das Anzünden der Autos, bevor diese beschlagnahmt werden konnten. Doch mehrere Autos wurden scheinbar verschont, denn es existieren Bilder von einem Porsche 911 (993), einem Ferrari Testarossa, einem Lamborghini LM002 und dem besagten Ferrari F40. Warum gerade diese Fahrzeuge verschont wurden, ist unklar. Fest steht, dass der F40 in den folgenden Jahren an verschiedenen Orten fotografiert wurde, die letzten bekannten Fotos datierten aus dem Jahr 2012.
Außenspiegel und Lenkrad des Ferrari fehlten

Das originale Lenkrad wurde irgendwann gegen ein billiges Ersatzlenkrad getauscht.
Der F40 wurde tatsächlich gefunden

Ein Ferrari F40 in einem bemitleidenswerten Zustand: Eine dicke Staubschicht bedeckt den teuren Supersportwagen.
Mazan konnte sogar einen Deal aushandeln, der Besitzer wollte den F40 im komplett verrotteten Zustand für 300.000 US Dollar (heute etwa 277.000 Euro) verkaufen. Aus verschiedenen Gründen kam dieser Deal allerdings nicht zustande. Doch Mazan wollte nicht so schnell aufgeben. Im Anschluss kontaktierte er die Besitzer der US-Werkstatt Gas Monkey Garage, die kurz zuvor einen F40-Unfallwagen im Rahmen ihrer TV-Show neu aufgebaut hatte. Auch sie hatten Interesse an dem F40 von Udai Hussein. Da US-Bürger damals jedoch nur schwerlich in den Irak einreisen konnten, schickten sie Anfang 2016 Kollegen Chris aus Großbritannien in den Irak, um sich den F40 vor Ort anzuschauen.
Ein logistischer Albtraum
Im "Ratarossa"-Video erinnert sich Chris, dass es sich bei diesem F40 um den am schlechtesten erhaltenen F40 gehandelt hat, den er je gesehen hätte. Der F40 wurde mehrfach nachlackiert, Ladeluftkühler und Steuergeräte fehlten und überall war Sand. Das größte Problem waren jedoch die fehlenden Unterlagen: Den F40 halbwegs unbeschadet aus dem Irak zu bekommen, schien unmöglich. Chris wurde gewarnt: Würde er den F40 in einen Container laden und durch den Irak transportieren, stünden die Chancen gut, dass der Container und somit auch die wertvolle Fracht beschossen würden. Abschließend erklärt Chris, dass der F40 zwar eine wahnsinnig interessante Story habe und auch der damalige Preis in Ordnung ging, ihm das Risiko und die Kosten des Wiederaufbaus in Kombination mit dem unglaublichen logistischen Aufwand dann doch zu heikel waren und er unverrichteter Dinge abreiste.
Nur 3764 Kilometer auf dem Tacho

Der F40 hat in seinem langen und beschwerlichen Autoleben gerade mal 3764 Kilometer zurückgelegt.
Der ehemalige F40 von Udai Hussein fährt wieder
Erst Ende 2019 tauchte der F40 wieder auf. Dann aber bereits im teilrestaurierten Zustand. Es existiert ein Video, auf dem zu sehen, dass der F40 tatsächlich wieder fährt. Hinter dem Steuer saß der belgische Ferrari-Spezialist, der scheinbar eine Testfahrt durchführte. Heute befindet sich jener F40 immer noch im Irak. Das belegen neue Fotos und sogar ein Video, das Mazan Amin erst kürzlich vom Besitzer zugespielt bekommen hat. Der V8-Biturbo wurde zwar aufwendig restauriert, doch klingt er in dem Video nicht ganz gesund, die Fehlzündungen sind enorm. Außerdem fehlen die Außenspiegel scheinbar bis heute.
Aktueller Preis: Über eine Million Euro

Inzwischen wurde der F40 restauriert und sieht deutlich besser aus. Die Außenspiegel fehlen aber noch immer!
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