Mehr Beteiligung für die Teams

Die Zukunft scheint gesichert. Der Internationale Automobilverband FIA, Formel-1-Chef Bernie Ecclestone und der Ferrari-Rennstall haben sich auf eine Verlängerung des Concorde Agreement geeinigt, das die Zusammenarbeit regelt. Am Mittwoch um 15:07 Uhr verschickte die "Formula One Administration", Ecclestones Firma, die das Tagesgeschäft abwickelt, eine entsprechende Meldung per E-Mail, daß das Abkommen ab 2008 um fünf Jahre verlängert worden sei.

Zu neuen Konditionen, versteht sich. Die Formel-1-Teams werden mehr beteiligt. "Die Übereinkunft ist wegweisend, weil sie die Zukunft der wichtigsten Rennserie der FIA sichern wird", ließ FIA-Präsident Max Mosley erklären. Die FIA erläßt die Statuten für die Ausrichtung der Formel-1-WM.

Der zuletzt arg in Bedrängnis geratene Chefpromoter Bernie Ecclestone kann einen großen Erfolg verbuchen: "Ich bin sehr zufrieden, daß die Zukunft der Formel 1 jetzt auf soliden Beinen steht", sagte er. In dem Spannungsfeld zwischen Automobilherstellern, Teams und Vermarkter schwelte seit vier Jahren ein Streit über die Gewinnverteilung. Die Formel generiert geschätzte 400 Millionen Dollar im Jahr. Das bis Ende 2007 gültige Concorde Agreement sah bis diese Saison für die Hersteller und zehn Rennställe nur eine 45prozentige Gewinnausschüttung vor, über den Rest verfügte Ecclestone mittels eines weitverzweigten Firmennetzes.

Ecclestone sieht seine Macht schwinden

Ferrari-Chef Luca di Montezemolo, Verhandlungsführer für die Hersteller und Teams, forderte 80 Prozent. Und sein Statement läßt vermuten, daß Ecclestone zu Konzessionen bereit war, und zwar schon ab diesem Jahr. "Das Ergebnis haben wir uns seit langem erhofft", sagte di Montezemolo.

Ecclestone gab sich zuletzt ungewohnt spendabel. 500 Millionen Dollar, kündigte er erst an, wolle sofort er an die Teams weiterführen. Dann verschob er die Finanzhilfe auf 2008. Es war ein Angebot zur Güte. Ecclestone sieht seine Macht schwinden, seitdem er vor Gericht ein erstes Verfahren gegen drei Banken verlor, die sein geschäftliches Netzwerk zerschlagen wollen. Ein zweites Verfahren ist noch anhängig.

Zudem droht die Herstellervereinigung GPWC ("Grand Prix World Championship") mit der Ausrichtung einer eigenen Serie. Die Konkurrenz zur Formel 1 dürfte allerdings ohne Zugpferd Ferrari schwer durchzusetzen sein. Doch Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug ist trotz des Vorstoßes skeptisch: "Wir ändern nichts an der Zielsetzung der Hersteller, die positiv für die Teams und den Sport sind."