Fiat Panda: Gebrauchtwagen-Test
Gebrauchter Fiat Panda: pfiffig, aber nicht fehlerfrei
Gebrauchter Fiat Panda im Test
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Seit 1980 gehört der Fiat Panda zu den besonders cleveren Kleinstwagen. Wie altert der Italo-Mini?
Minimalismus ist der Verzicht auf unnötigen Ballast, jedoch nicht auf gute Ideen. Fiat verfolgt diese Philosophie mit dem Panda bereits seit 1980. Und auch wenn die harten Kanten der Baureihe über drei Modellgenerationen allmählich etwas weicher gespült wurden, blieb der New-Age-Panda im Kern die tolle Kiste. Verblüffend ist, welche Möglichkeiten der nur 3,65 Meter kurze Fünftürer bietet.
Sein Platzangebot auf den weichen Sitzplätzen reicht für Kurztrips zu viert, vorne fühlt es sich durch die steilen Scheiben und das hohe Dach luftig an. In den 225 bis 870 Liter großen Kofferraum passen je nach Stellung der ungeteilten Rückenlehne ein größerer Einkauf oder notfalls eine Waschmaschine.
Ein Service von
Rechtliche Anmerkungen
* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist www.dat.de.Und die Bedienbarkeit? Das Bordbuch darf gern im Handschuhfach bleiben, der Panda funktioniert selbsterklärend. Für etwas Komfort sorgen Klimaanlage, elektrische Fensterheber vorn, ein CD-Radio und Zentralverriegelung. Gebraucht begehrt ist das zum Facelift 2020 eingeführte Tech-Paket mit Klimaautomatik, 7-Zoll-Uconnect-Infotainment, Licht- und Regensensor sowie Multifunktionslenkrad.
Fiat Panda gebraucht: nach vier Jahren marktübliche 11.500 Euro
Italienisches Flair stellt sich zum Glück unabhängig von der georderten Mehrausstattung ein. Kleine Eastereggs wie die rund um das Fahrzeug versteckten Panda-Schriftzüge sind nette Überraschungen, die billige Plastikqualität wird vom sonnigen Sicilia Orange überstrahlt. Unser Testwagen vom Autohaus Kurt Niehoff in Lüneburg (Niedersachsen) hat nach viereinhalb Jahren erst 22.053 Kilometer auf dem Buckel und soll marktübliche 11.540 Euro kosten. Das sind laut Schwacke-Datenbank 860 Euro mehr als neu!

2011 vorgestellt, wird die dritte Panda-Generation bis heute im süditalienischen Werk Pomigliano d'Arco bei Neapel gefertigt.
Bild: Ingo Barenschee / AUTO BILD
Dem gepflegten Exemplar sind lediglich leicht fleckige Sitzpolster und eine daumengroße Delle im Schweller anzukreiden. Ansonsten beweist unser Testwagen, dass Gruselgeschichten von lausiger Verarbeitung und rostigen Fiat-Blechen keine Aktualität mehr haben. Im Gegenteil: Auf der Bühne präsentiert sich unser Testwagen unauffällig.
Technische Daten
Fiat Panda 1.2 | |
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Motor | Vierzylinder/vorn quer |
Ventile/Nockenwellen | 2 pro Zylinder/1 |
Hubraum | 1242 cm³ |
Leistung | 51 kW (69 PS) bei 5500/min |
Drehmoment | 102 Nm bei 3000/min |
Höchstgeschw. | 164 km/h |
0-100 km/h | 14,8 s |
Tank/Kraftstoff | 37 l/Super |
Getriebe/Antrieb | Fünfgang man./Vorderrad |
L/B/H | 3653/1643/1551 mm |
Kofferraumvolumen | 225-870 l |
Leergewicht/Zuladung | 1015/405 kg |
Die Karosserie ist kerngesund, der Motor knochentrocken. Wie fährt der Panda? Sein 69-PS-Triebwerk mit 1,2 Liter Hubraum erfüllt zwar die Abgasnorm Euro 6, ist jedoch von der simplen Sorte. Weder dynamisch noch sensationell sparsam, aber dafür robust. Falls das Zahnriemenintervall verschleppt wird, verzeiht der Freiläufer diese grobe Nachlässigkeit.
Seit 2020 auch als Mildhybrid-Variante
Die Mildhybrid-Variante 1.0 GSE mit 70 PS reichte Fiat 2020 nach. Und auch sonst ist die alter native Antriebsvielfalt bemerkenswert: Autogas- und Erdgas-Versionen sprechen besonders Sparfüchse an. Kraftvoll, aber hierzulande ebenfalls eher selten anzutreffen sind die JTD-Turbodiesel mit 80 und 95 PS. Ihnen genügen locker 4,5 Liter Diesel.
In einer ganz anderen Preisliga fahren die Panda-Cross- und -Trekking-Modelle. Sie machen den Panda zum Crossover. Als Allradvariante 4x4 im guten Pflegezustand ist der Panda eine gesuchte Bergziege. Hauptschwachpunkt aller Panda ist heute das kritische Sicherheitsniveau. Beim Euro-NCAP-Crashtest macht sich das konstruktive Alter des Panda bemerkbar: 2011 reichte es noch für vier Sterne, 2018 aber – ohne Spurhalte- oder Notbremsassistenten – nur noch für katastrophale null Sterne.
Unterhaltskosten
Testverbrauch | 6,2 l S/100 km |
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CO2 gem. NEFZ-Zyklus | 135 g/km |
Inspektion | 250-450 Euro |
Haftpflicht (16)* | 489 Euro |
Teilkasko (16)* | 494 Euro |
Vollkasko (13)* | 658 Euro |
Kfz-Steuer (Euro 6) | 106 Euro |
Ersatzteilpreise*
Lichtmaschine (AT) | 800 Euro |
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Anlasser (AT) | 294 Euro |
Wasserpumpe | 634 Euro |
Zahnriemen | 454 Euro |
Nachschalldämpfer | 282 Euro |
Kotflügel vorn links, lackiert | 921 Euro |
Bremsscheiben und -klötze | 769 Euro |
CD-Radio | 716 Euro |
Sommerreifen (175/65 R 14 82T) | 420 Euro |
Fazit
Als minimalistisches Stadtauto mit hohem Nutzwert taugt der Panda als Empfehlung. Er ist sehr handlich, und die Unterhaltskosten sind verblüffend gering. Die hohe Wertstabilität erklärt sich durch das gestiegene Neupreisniveau.
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