Firmengründer von Moustache Bikes im Interview
So will Moustache Bikes den deutschen Markt erobern

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Die französische E-Bike-Marke Moustache Bikes ist in Deutschland noch recht unbekannt. Wir haben uns mit dem Gründer des jungen Unternehmens unterhalten und wollten erfahren, was die Bikes mit dem Schnurrbart-Lenker besonders macht.
Bild: Hersteller
Wir haben Greg Sand von Moustache Bikes bei einem Presse-Event getroffen und uns mit ihm über seine Firma unterhalten. Der Mitbegründer der französischen E-Bike-Marke hat mit uns über den Einstieg in den deutschen Pedelec-Markt und seine Markenphilosophie gesprochen.
Welches Moustache-Pedelec ist Ihr wichtigstes Modell?
Ganz klar das Lundi mit seinem besonderen Design und dem Moustache-Lenker. Auch die Technologie ist einzigartig, innerhalb des eckigen Unterrohrs zum Beispiel sind Kammern, die ein hohes Maß an Steifigkeit bringen. Es ist darüber hinaus sehr komfortabel und die Einheitsgröße passt allen von 1,60 bis 1,90 Metern.
Welches Moustache-Pedelec ist Ihr wichtigstes Modell?
Ganz klar das Lundi mit seinem besonderen Design und dem Moustache-Lenker. Auch die Technologie ist einzigartig, innerhalb des eckigen Unterrohrs zum Beispiel sind Kammern, die ein hohes Maß an Steifigkeit bringen. Es ist darüber hinaus sehr komfortabel und die Einheitsgröße passt allen von 1,60 bis 1,90 Metern.

Moustache Bikes legt Wert auf stabile Rohre an seinen E-Bikes.
Bild: Daniel Geiger
Welche Kategorie E-Bike ist für Moustache am wichtigsten: E-Mountainbikes oder City-Pedelecs?
Das hält sich ziemlich die Waage. Und zwischen den beiden Kategorien haben wir noch das X-Road, die inzwischen größte Produktfamilie.
Wer ist der typische Moustache-Kunde?
Die Range ist recht weit: Der durchschnittliche Kunde wird jedes Jahr ein bisschen jünger, wir sprechen inzwischen viele zwischen 30 und 35 an. Die meisten sind zwischen 45 und 65. Das E-Bike-Fahren wird vor allem für alle interessant, die commuten, also zur Arbeit radeln. Wir haben viele Großstadtbewohner unter unseren Kunden, die wahrscheinlich nie ein Auto besitzen werden.

Das Modell Lundi 27 kann bis zu 121 Kilogram Zuladung transportieren.
Bild: Daniel Geiger
Sie treten mit Moustache Bikes jetzt auch verstärkt in Deutschland auf, was ist das Besondere am deutschen E-Bike-Markt?
Auf dem deutschen Markt schaut man sehr auf Spezifikationen. Die meisten Kunden vergleichen die Modelle, indem sie die Spezifikationen vergleichen: Motor, Batteriegröße und so weiter. Wir haben aber auch Händler in Deutschland, die unsere Philosophie teilen und das wertschätzen, was ein gutes E-Fahrrad auch ausmacht: die Geometrie, die Steifigkeit; was du nicht siehst, wenn du dir ein Rad nur anschaust. Faktoren, die ein Fahrrad erst richtig gut machen.
Dafür gibt es aber einen hohen Erklärungsbedarf.
Wir haben eine eigene Abteilung für Schulungen aufgebaut, wohin mehr immer mehr Händler einladen. Die größte Herausforderung ist, dass die Leute unsere Botschaft verstehen. Der Endkunde soll verstehen, was unsere Bikes so einzigartig macht. Im Prinzip haben die meisten E-Bikes im Premium-Segment die gleichen Motoren und Akkus von Bosch. Unser Job ist, am Fahrrad zu arbeiten und dort herauszustechen.
Ist es schwieriger, E-Bikes in Deutschland als in Frankreich zu verkaufen?
Der französische ist unser Heimatmarkt und als wir starteten, war er sehr klein. Wir sind zusammen mit dem Markt gewachsen, das war wahrscheinlich leichter. Heute müssen wir natürlich mehr kämpfen, denn alle sind auf dem deutschen Markt vertreten. Die Händler arbeiten aber ganz gern mit uns zusammen, weil wir ganz anders als unsere Mitbewerber arbeiten, es geht nicht nur um Technik. Ein Manager von Bosch sagte einmal: „Moustache ist französisches Design mit deutscher Technik.“

Lundi 20 ist das neue E-Cargobike von Moustache.
Bild: Hersteller
"Ausschließlich E-Bike-Motoren von Bosch"
Inwiefern ist es leichter, als reine E-Bike-Firma zu starten und keine normalen Fahrräder im Sortiment zu haben?
Am Anfang war es nicht leichter, in Frankreich gab es praktisch keine E-Bikes. Dadurch ist es leichter, seinen Weg zu gehen. Du musst die Leute in der Firma und in der Produktion nicht aufteilen. Entscheidend war, dass wir uns frühzeitig nur für Bosch entschieden haben, wir waren die erste Firma, die Bosch-E-Bike-Motoren auf den französischen Markt gebracht hat.
War es leicht, Bosch von der Zusammenarbeit zu überzeugen?
Am Anfang, im Jahr 2010, wollten sie nicht mit uns zusammenarbeiten. Ein Jahr später kamen Sie auf uns zu und wir bekamen die Chancen, das Moustache-Projekt in Reutlingen, vor dem versammelten Management vorzustellen. Am Ende der Präsentation gab es großen Applaus und wir stellten fest, dass wir die gleiche Vision von E-Bikes teilen. Wir waren zwei Jungs mit einem Prototyp und einer Powerpoint-Präsentation. Heute sind wir natürlich viel größer, aber unsere Vision und die Strategie sind gleichgeblieben.
Was tut Moustache, um gegen Lieferprobleme abgesichert zu sein?
Wir versuchen, so viel wie möglich intern zu machen, zum Beispiel haben wir Maschinen zum Einspeichen von Rädern angeschafft. Letztendlich arbeiten wir aber in einer globalisierten Industrie und die Coronapandemie hat die Schwächen und Abhängigkeiten aufgedeckt. Wir arbeiten daran, aber es wird noch Jahre dauern, bis wir bestimmte Zulieferer und Industrien in Europa haben. Darüber hinaus versuchen wir natürlich, so wenig wie möglich zu verschwenden, insbesondere im Bereich Verpackungen.
Welche E-Bike-Trends sehen Sie in den kommenden Jahren?
SUV-E-Bikes sind ganz klar der größte Trend, witzigerweise ist es genau wie bei den SUV-Autos: Die sind zwar geländegängig, werden aber in der Stadt genutzt. Außerdem sind E-Cargobikes im Kommen und ich glaube auch, dass einfach zu bedienende City-Pedelecs ein wichtiges Thema sind. Einfach E-Bikes mit viel Integration ohne viele Bedienelemente oder anderen Schnickschnack.

Moustache-Gründer Greg Sand in der Fabrik des Unternehmens in Frankreich.
Bild: Hersteller
Das ist die E-Bike-Firma Moustache Bikes
Die Firma Moustache Bikes wurde 2010 von Greg Sand mit seinem Partner Manu Antonot gegründet. Die Firma hat ihren Sitz nahe der Vogesen, wo die Mitarbeitenden (inzwischen fast 160) und die beiden Firmengründer verwurzelt sind. Der Name Moustache Bikes leitet sich von der einzigartigen Lenkerform ab, die an einen Schnurrbart (franz. Moustache) erinnert. Das Unternehmen stellt ausschließlich E-Bikes (sowie ein unmotorisiertes Kinderfahrrad) her, im Sortiment findet man 69 Pedelecs aus den Bereichen Trekking, MTB, Gravel, City und Cargo. Über seine Vision eines E-Bikes schreibt das Unternehmen: "Wir haben eine genaue Vision zum Thema E-Bike. Eine ganz individuelle, zeitgemäße, qualitative und innovative Vision. Im Zentrum all unserer Überlegungen steht der Benutzer, die Benutzerin. Wir haben den unbändigen Drang, E-Bikes herzustellen, die Design, Komfort und Ergonomie perfekt miteinander verbinden und so einen echten Mehrwert bieten."