Kleine SUVs prägen mittlerweile das Stadtbild und nahezu jeder Hersteller hat ein oder sogar gleich mehrere hochgesetzte Derivate im Angebot. Ford setzt in Deutschland seit 2014 auf den EcoSport. Das kleine SUV ist jedoch nicht neu, denn seit Anfang 2012 wird er auf Basis der siebten Generation des Fiesta gebaut und auf über 100 Märkten angeboten. Den europäischen Geschmack traf das kleine Weltauto jedoch nicht auf Anhieb. Doch überzeugt das kleine SUV technisch und lohnt sich als Gebrauchter?
 
Mit dem zweiten fährt man besser
Reserverad am Heck und eine sich zur Seite öffnende Hecktüre? Ford wurde für die Andersartigkeit nicht belohnt.

Für den gut 4,30 Meter langen und 1,66 Meter hohen EcoSport entschieden sich anfänglich nur wenige Kunden. Erst mit dem frühen Facelift 2015 sowie der ebenfalls frühen zweiten Modellüberarbeitung 2017 konnte die Auflage stetig gesteigert werden. Besonders am außen an der Hecktür hängenden Reserverad störten sich viele Besitzer. Und auch das viele Hartplastik des nahezu komplett aus dem Fiesta stammenden Interieurs wurde überarbeitet. Neben den Veränderungen innen und außen bot Ford auch Individualisierungsmöglichkeiten an. So konnte man optional das Dach sowie einige Anbauteile wie beispielsweise die Rückspiegel in einer Kontrastfarbe lackieren lassen. Das Reserverad an der Heckklappe verschwand, konnte aber weiterhin bestellt werden (Kostenpunkt: 200 Euro).

Erster Auftritt beim TÜV

Beim TÜV schlägt sich der EcoSport eigentlich ganz gut. Die Zahl der mängelfreien Exemplare ist bei der ersten Hauptuntersuchung unter dem getesteten Durchschnitt. Die Prüfer kritisieren jedoch die Beleuchtung sowie Ölverlust. Ist die Einstellung der Scheinwerfer oder Heckleuchten schnell korrigiert, kann sich der Verlust von Öl zu einem teuren Mangel für den Besitzern entwickeln. Bei der Radaufhängung, den Federn, der Auspuffanlage oder den Bremsbauteilen gibt es hingegen nichts zu beanstanden. Ausfälle kann es hin und wieder bei den Lenkgelenken geben. Auch die Wirkung der Betriebsbremse wie auch der Handbremse wird mitunter beanstandet. Im Euro NCAP-Crashtest erzielte der EcoSport 2013 vier von fünf Sternen. Hier geht es zu gebrauchten Ford EcoSport

Ab 2015 bessere Qualität im Innenraum

Mit dem zweiten fährt man besser
Erst mit den höheren Ausstattungslinien gibt es ein bisschen Leder und hochwertigere Materialien im EcoSport.
Beim Kauf eines gebrauchten Ford EcoSport sind besonders die höheren Ausstattungslinien Titanuim oder die an sportlich orientierte Fahrer gerichtete ST-Line empfehlenswert. Diese bescheren dem Fahrer verglichen mit der sonst eher funktional ausgestatteten Basis mehr Komfort- und Technikhelferlein. Nach der ersten Modellpflege 2015 wurde die harten Kunststoffoberflächen durch Hochglanz und Chromelemente vertrieben. Auch die Verarbeitung wurde besser. Durch eine härtere Abstimmung sowie eine präzisere Lenkung wurde der EcoSport zudem agiler.

Auch mit Allradantrieb erhältlich

Mit dem zweiten fährt man besser
Einen EcoSport mit Allrad findet man auf dem Gebrauchtwagenmarkt eher seltener.
Für den Antrieb stehen beim EcoSport Benziner mit einem Leistungsspektrum von 100 bis 140 PS sowie Diesel (90 bis 125 PS) zur Wahl. Bei den Selbstzündern empfiehlt sich mindestens die 100 PS starke Variante, die ab September 2017 angeboten wurde. Der schwächste Ottomotor genügt für Vortrieb, Fahrspaß entsteht mit dem Motörchen jedoch nicht. Die Beschleunigung endet bei 170, dafür ist der Testverbrauch mit durchschnittlich 5,3 Litern in Ordnung. Mehr Durchzugskraft liefert da der Parademotor von Ford. Der Dreizylinder-Turbobenziner mit einem Liter Hubraum ist als 125-PS-Variante und ab 2016 auch als 140-PS-Version erhältlich. Seit September 2017 bietet Ford auch Allradantrieb für den EcoSport an. Gekoppelt ist dieser ausschließlich an den 1,5-Liter-Diesel mit 125 PS und manuellem Sechsgang-Schaltgetriebe. Für den überwiegend urbanen Lebensraum reicht jedoch der Frontantrieb.   

Nicht zur Basis greifen

Kostet ein fabrikfrischer EcoSport aktuell in einer Aktion ab 14.990 Euro (mit 100 PS starkem Benziner und Sechsgang-Schaltgetriebe in der Basisausstattung Trend), gibt es gut erhaltene Exemplare, mit unterdurchschnittlicher Laufleistung sowie guter Ausstattung ab 9000 Euro auf dem Gebrauchtwagenmarkt. Wichtig zu wissen: Es gab für 1500 Fahrzeugen aus dem Baujahr 2016 einen Rückruf. Die Schweißnähte an den vorderen Querlenkern entsprachen bei den Fahrzeugen aus indischer Produktion nicht den Vorgaben. Im Extremfall konnten sich diese deformieren und so ein unkontrollierbares Fahrverhalten hervorrufen.

Bildergalerie

Ford EcoSport: Gebrauchtwagen der Woche
Ford EcoSport: Gebrauchtwagen der Woche
Ford EcoSport: Gebrauchtwagen der Woche
Kamera
Ford EcoSport: Gebrauchtwagen der Woche

Von

Adele Moser