Reichlich ambitioniert nahm Dominik Köppli das vermeintlich Unmögliche in Angriff: Sein Ford Cosworth, einer der großen Motorsport-Klassiker, sollte Stil bewahren und dennoch über mehr Leistung und eine verbesserte Optik verfügen. Damit hatte sich der 27-jährige Nintendo-Außendienstmitarbeiter viel vorgenommen, zumal die Aktion nicht im virtuellen Raum, sondern in der Realität stattfinden sollte. Cossie-Fake? Nein danke!

Dicke Backen für den Cossi

Lackdesign bis ins Detail: Tribalspitzen und Schatteneffekte.
Also ging es dem Oldie an den Kragen – oder besser an die Taille. Schweller veränderten das Äußere des Allrad-Turbos gravierend. Als Reifen des Formats 245/35-18 auf den betagten Sportler zurollten, machte der noch dickere Backen. Die Radläufe mussten um je zwei Zentimeter nach außen wandern, sonst wäre wohl kaum etwas aus der Extremtieferlegung geworden, die die Anfertigung einer speziellen Auspuffanlage erforderlich machte. Über dem Lack-Design brütete Dominik Köppli zusammen mit den Jungs vom Spritzwerk Beutler eine Ewigkeit, bis man Flipflop-Hellblau zur Grundlage des Konzepts auserkor. In den tieferen Regionen dominiert nun Perlmuttweiß, bestehend aus vorlackiertem Reinweiß mit Pearl-Blue-Pigmenten im Klarlack.

Zwangsbeatmung mit 1,4 Bar Ladedruck

Ganz oben glänzt der Escort in einem Hellblau, das es bei Volvo während des Modelljahres 2006 ab Werk gab. Etwas gewöhnungsbedürftig scheinen die gezackten Trennlinien, die dem Wagen gewissermaßen Flügel verleihen. Blinker und Klarglas-Nebelleuchten vom Scorpio machen den Hingucker perfekt. Das vollkommen neu aufgebaute Zweiliter-Triebwerk wird von einem Hybrid-Lader des Typs Garrett t35B Stufe 3 mit 1,4 Bar Ladedruck zwangsbeatmet, der über ein geändertes Abgasgehäuse und ein größeres Verdichterrad verfügt. Weitere Highlights sind die zusammen mit der verstärkten Kupplung feingewuchtete Kurbelwelle, das leicht reduzierte Verdichtungsverhältnis von 7,9:1, Schmiedekolben mit Ventiltaschen und die 264-Grad-Nockenwellen.

Dank Suhe-Tuning und WRC-Zylinderkopf 342 PS stark

Hybrid-Lader: Garrett t35B Stufe 3, mit 1,4 Bar Ladedruck.
Bei einem Ladedruck von 1,4 Bar wirkt die Kraft von 342 Pferden auf den Allrad-Antriebsstrang, womit sich eine Höchstgeschwindigkeit von rund 280 km/h realisieren lässt. Die Sechs-Kolben-Bremse mit den geschlitzten Scheiben dient hier also keineswegs nur der Show. Das lässt sich natürlich auch vom strahlend weißen Instrumentensatz behaupten, der ein typisches Cosworth-Zubehör von Ford-Tuner Wolf ist. Die Skala des Tachos reicht bis 300 km/h und die erweiterte Ladedruckanzeige bis zwei Bar! Den Kranz des 30er-Lenkrads im Billet-Style lackierte Firma Beutler ebenso zur Außenfarbe passend wie die Eigenbau-Türtafeln aus GFK, Teile des Armaturenbretts, die Mittelkonsole und die Lenksäulenverkleidung. Kontraste hierzu bilden die ab Werk verfügbaren schwarzen Recaro-Ledersitze, der schwarze Teppich und die schwarze Armaturentafel.

Die drei Ts: T1, T15004, T20001

Dani Lutz von Carcom Electronics wurde beauftragt, für besseren Sound im Fahrzeug zu sorgen. Also bestückte er die bereits erwähnten Doorboards mit einem 16er-Zweiwegesystem von Rainbow und ergänzte dieses durch zwei Mini-Woofer. Über den Türlautsprechern täuschen Zierblenden Rockford-Fosgate-Komponenten vor. Hinter der Rücksitzbank jedoch wummern echte RF-Teile. In exakt berechneten, lackierten MDF-Kisten versetzen 30er-Subwoofer des Typs T1 die Luft in niederfrequente Schwingungen. Ohne zusätzliche Verstärker würde das wenig Sinn machen. Daher sind hier auch RF-Endstufen – eine T15004 sowie eine T20001 – aktiv.

Dominik Köppli erreichte somit, was er sich von Anfang an vorgenommen hatte. Sein Escort Cosworth ist zwar weit entfernt vom naturbelassenen Zustand, doch er treibt die Puristen unter den Ford-Fans nicht gleich auf die Barrikaden. Und sollte doch einmal einer angesichts der High-Performance-Show aufmucken, dann dreht man halt die Mucke ein bisschen lauter.