Private Papst-Autos sind voll im Trend. Das zeigte die Auktion des gebrauchten Golf von Benedikt XVI., der einem Zivildienstleistenden aus dem Sauerland ohne nennenswerte Extras und sonstige Reliquien am Armaturenbrett satte 189.000 Euro eingebracht hat. Glücklich darf sich schätzen, wer jetzt noch ein ähnliches Papamobil in der Garage hat. Besser kann der Zeitpunkt zum Verkauf nicht sein – das weiß auch Jim Rich aus Illinois. Der Geschäftsmann besitzt einen hellblauen Ford Escort GL, Baujahr 1975. An sich schon ein gefragter Youngtimer. Vergoldet wird der Ford schließlich durch seinen Vorbesitzer – Karol Wojtyla, besser bekannt als der jüngst verstorbene Papst Johannes Paul II.

Rich hatte den Wagen 1996 für 102.000 Dollar auf einer Wohltätigkeitsauktion ersteigert. Der Erlös floß in ein Haus für polnische Pilger in Rom, in Stipendien und in die Erweiterung der Katholischen Universität im polnischen Lublin. Der Papst habe ihm den Wagen persönlich im Vatikan übergeben: "Ich gab ihm einen Scheck, und er gab mir die Schlüssel."

Der Wagen könne nun 1,5 bis 5 Millionen Dollar bringen, schätzt Dean Kruse vom Auktionshaus Kruse International in Auburn. Im Gegensatz zu Benedikt XVI. (kein Führerschein) soll Johannes Paul II. das Auto auf Ausflügen selbst gefahren haben. Dabei erwies er sich als echter Kilometerfresser: Mehr als 100.000 stehen auf der Uhr. Der Hammer fürs höchste Gebot fällt am 3. und 4. Juni 2005 im Hotel Mandalay Bay in Las Vegas.

Von

Michael Voß