Ford Fiesta Active: Gebrauchtwagen-Test
Die Crossover-Variante des Fiesta im Gebraucht-Test

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15.280 Euro kostet dieser nobel ausgestattete Ford Fiesta Active mit 140 PS. Lohnt sich der Gebrauchte von 2019?
Bild: Christoph Börries / AUTO BILD
Wenn Superstars ihre Karriere beenden, ist es Zeit, auf ihr Werk zurückzublicken. Der Ford Fiesta bereicherte ab 1976 deutsche Straßen und entwickelte sich schnell zu einem der meistverkauften Kleinwagen in Europa. In der 2017 eingeführten achten und letzten Generation durfte er sogar ein Stückchen über sich hinauswachsen.
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Rechtliche Anmerkungen
* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist www.dat.de.Als ausschließlich fünftürige Active-Version wagt der Kleinwagen einen cleveren Spagat: Die um 18 Millimeter höhergelegte Crossover-Variante buhlt mit umlaufenden Kunststoffverbreiterungen um Kunden, denen einerseits markantes SUV-Styling zusagt, die aber andererseits nicht auf die Handlichkeit eines Kleinwagens verzichten wollen.
Ford Fiesta Active gebraucht: Macht auch als Vierjähriger noch Freude
Der Neuwagenbesteller konfigurierte diesen Fiesta so großzügig, dass er im Sommer 2019 laut Schwacke-Datenbank neu stolze 26.740 Euro kostete und auch als gepflegter Vierjähriger noch Freude macht. Auf den immer noch straffen, teilbelederten Sitzen sitzt es sich in Reihe eins bis 1,95 Körpergröße verblüffend großzügig, im Fond wird es allerdings spätestens ab 1,75 Meter Körpergröße unangenehm eng.
Ein elektrisch öffnendes Panorama-Glasdach sorgt für reichlich Licht und Luft an Bord. Und das Surround-Soundsystem der dänischen Hi-Fi-Nobelmarke Bang & Olufsen ist eine weitere positive Überraschung. Es lässt sich wie diverse andere Infotainmentfunktionen über das acht Zoll große, solide gemachte Sync3-System steuern.

Dank reichlich Extras wird der Fiesta Active zum Edel-Mini.
Bild: Christoph Börries / AUTO BILD
Zusätzlich runden beheizbare Teilledersitze, ein schwarzer Innenhimmel, die Ford-typisch heizbare Frontscheibe und fesche 17-Zoll-Alufelgen den unerwartet exklusiven Auftritt des 4,07 Meter langen Kölners ab. Und es gibt bis zu 15 Assistenten, die das Autofahren sicherer und komfortabler machen sollen. Bei unserem Testwagen waren unter anderem Fernlichtassistent, Spurhalte- und Spurwechselassistent verbaut.
Nicht ganz so überzeugend: der Testverbrauch von 6,9 Litern Super
Für ansprechenden Vortrieb sorgt der 140 PS starke Einliter-Dreizylinder (Euro 6d-Temp). Er harmoniert gut mit dem knackigen Sechsgang-Schaltgetriebe. Nach 52.723 Kilometern ist der Fahreindruck noch immer polter- und klapperfrei, was trotz eines blamablen Dauertestergebnisses grundsätzlich für die Qualitätsbemühungen der Ford-Ingenieure spricht.
Technische Daten
Ford Fiesta 1.0 EcoBoost Active Plus | |
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Motor | Dreizylinder vorn quer |
Ventile/Nockenwellen | 4 pro Zylinder/2 |
Hubraum | 998 cm³ |
Leistung | 103 kW (140 PS) bei 6000/min |
Drehmoment | 180 Nm bei 1500/min |
Höchstgeschw. | 200 km/h |
0-100 km/h | 9,4 s |
Tank/Kraftstoff | 42 l/Super |
Getriebe/Antrieb | Sechsgang man./Vorderrad |
L/B/H | 4068/1756/1495 mm |
Kofferraumvolumen | 292-1093 l |
Leergewicht/Zuladung | 1190/480 kg |
Nicht ganz so überzeugend ist unser Testverbrauch von 6,9 Liter Super, der sich bei schnellen Autobahnfahrten auch leicht um weitere zwei Liter steigern lässt. Die schwächeren EcoBoost-Triebwerke (85–120 PS) sind jedoch kaum messbar sparsamer. Die 1,5-Liter-TDCi-Modelle mit 85 oder 120 PS sind hierzulande Exoten. Das Gleiche gilt für das ST-Topmodell mit 200 PS.
Gibt es Argumente für besonders junge Fiesta? Im Sommer 2020 gab es ein Triebwerks-Upgrade mit neuen, 125 bis 155 PS starken EcoBoost-Hybrid-Varianten. Im Herbst 2021 folgte ein letztes Facelift mit aufgefrischter Front, Ford-Logo im Grill und serienmäßigen LED-Scheinwerfern sowie neuen Fahrassistenten.
Unterhaltskosten
Testverbrauch | 6,9 l S/100 km |
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CO2 (gem. WLTP-Zyklus) | 137 g/km |
Inspektion | 305-580 Euro |
Haftpflicht (16)* | 489 Euro |
Teilkasko (22)* | 570 Euro |
Vollkasko (18)* | 764 Euro |
Kfz-Steuer (Euro 6) | 104 Euro |
Ersatzteilpreise*
Lichtmaschine (AT) | 553 Euro |
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Anlasser | 456 Euro |
Wasserpumpe | 688 Euro |
Zahnriemen | 1024 Euro |
Nachschalldämpfer | 563 Euro |
Kotflügel vorn links, lackiert | 1305 Euro |
Bremsscheiben und -klötze v. | 531 Euro |
Infotainmentbildschirm | 674 Euro |
Sommerreifen (205/45 R 17 88V) | 700 Euro |
Turbolader | 860 Euro |
Querlenker v. l. unten | 295 Euro |
Fazit
Der Fiesta ist gebraucht zwiespältig. Er fährt agil, bietet viele Assistenten und sieht auch im sechsten Jahr schick aus. Allerdings ist seine Qualität durchwachsen, und die Unterhaltskosten fallen eher hoch aus.
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