Sonntag (6.4.) der Große Preis von Brasilien. Schumi steht nach dem Pleite-Start in die Saison (4. und 6. Platz) auf einmal unter Mega-Druck. Jetzt die nächste Enttäuschung: Obwohl Schumi in Sao Paulo lieber im neuen F 2003-GA gefahren wäre (BILD berichtete), entschied Ferrari: Es kommt defintiv noch mal das alte Auto zum Einsatz! Deswegen zieht der Weltmeister jetzt alle Register.

BILD erfuhr: Schumis Chef-Mechaniker aus den ersten beiden Rennen ist vorerst gefeuert! Chris Dyer (ein Australier) behält zwar weiter seinen Titel, ist auch in der Box – die Verantwortung übernimmt aber ein anderer. Ein alter Bekannter: Auf Schumis Spezial-Wunsch ist in Brasilien sein alter Renn-Ingenieur Luca Baldisseri (42) wieder an der Strecke! Der arbeitete schon von 2000 bis 2002 an Schumis Seite, hatte zu Beginn dieser Saison aber eine neue, leitende Funktion im Team übernommen. Jetzt soll sich Baldisseri (seit 1989 bei Ferrari) schon ab Freitag (4.4.) wieder um die Abstimmung von Schumis Auto kümmern!

Warum ist ein Renn-Ingenieur so wichtig? BILD-Experte Hans-Joachim Stuck: "Er ist das direkte Bindeglied zwischen Fahrer und Auto. Wenn Schumi zum Beispiel in Kurve 5 ein Untersteuern bemerkt, kümmert sich Baldisseri um die Fehlerbehebung." Stuck weiter: "Die Entscheidung macht für mich absolut Sinn. In der aktuellen Situation ist nichts wichtiger, als dass sich Schumi mit seinem Renn-Ingenieur blind versteht. Die Chemie muss 150-prozentig stimmen." Und mit Baldisseri wurde Schumi immerhin dreimal Weltmeister.

Nach dem Titelgewinn letztes Jahr in Magny-Cours lobte Schumi den Italiener: "Luca ist der Mann für mein Auto. Wir haben uns unheimlich gut aufeinander eingestellt. Er kennt meinen Fahrstil wie sonst niemand." Wie lange Elektronik-Experte Baldisseri jetzt wieder mit Schumi arbeitet, ist noch offen. Offiziell sagt Ferrari: "Erstmal nur für ein paar Rennen." Aber das letzte Wort hat da natürlich Schumi.