Ferrari – eine wirklich nette Familie. Über-Fahrer Schumi bleibt bis 2006. Teamchef Todt, Superhirn Brawn und Motoren-Chef Martinelli haben aus lauter Freude und (Familien-)Liebe gleich mitverlängert. Alle bleiben, alle sind happy – nur einer nicht: Rubens Barrichello (31). Sein alter Vertrag läuft, genau wie beim Rest der "Familie", 2004 aus. Aber: Keine Verlängerung! Kann nur bedeuten: Ferrari schiebt Barrichello ab!

Dabei ist der Brasilianer der ideale Partner für Michael Schumacher. Er ist nicht so aufmüpfig, wie es Vorgänger Irvine ("Ich wollte nicht mehr Michaels Marionette sein") war. Er ist auch nicht wirklich schnell genug, um den fünfmaligen Champion in ernste Gefahr zu bringen. Er hat dafür schnell gelernt, sich unterzuorden. Er weiß nach dreieinhalb Jahren bei Ferrari: Es kann nur einen Schumi geben.

Rubens Barrichello wäre bereits das siebte Schumi-"Opfer", das der Ferrari-König platt fährt. Bei Benetton scheiterten Brundle, Patrese, Lehto, Verstappen und Herbert am übermächtigen Schumacher. Irvine ließ sich von 1996 bis 1999 mit acht Millionen Dollar Schmerzensgeld jährlich fürstlich für das Schattendasein entlohnen. Barrichello kassiert sogar rund zehn Millionen Dollar im Jahr.

Der "Beifahrer" in Schumis Team hat also auch etwas Gutes: Du wirst berühmt und reich. Nachteil: Deine Karriere führt in die Rente ... "Seine Zukunft wird am Ende des Kontraktes diskutiert", sagte Ferrari-Boss Montezemolo knapp zur Nicht-Verlängerung des Barrichello-Vertrages. Es kann sogar sein, dass Testfahrer und Supertalent Felipe Massa (22) seinen Landsmann als Nr. 2 ablöst. Massa kommt aber sicher nicht unter die Räder von Schumi – Ferrari sieht ihn eher als Schumacher-Nachfolger nach 2006.