Formel 1
FIA nimmt zweierlei Maß

—
Neue Reifen-Messmethode mitten im Formel-1-Endkampf – Hersteller Michelin droht mit Boykott.
Ein Brief des Technischen Delegierten der FIA, Charlie Whiting, erschüttert die Formel 1. Am Mittwoch, 27. August, erreichte er die Teams. Wortlaut: "Es ist klar geworden, dass unter gewissen Umständen die Laufflächen der Vorderreifen mancher Autos die zugelassene Höchstgrenze von 270 mm Breite überschreiten können, ungeachtet der Tatsache, dass sie neu und in stationärem Zustand geprüft mit den Bestimmungen des sportlichen Reglements der FIA übereinstimmen. Ab sofort wird jeder Teil des Vorderreifens, den wir als ... Teil der Lauffläche erachten, als solcher mit vermessen." Das bedeutet: Ab sofort werden die Reifen auch nach Gebrauch vermessen, anstatt nur vorher, wie bisher.
Damit geraten die Michelin-Teams, besonders die bisherigen Sieger BMW-Williams, McLaren-Mercedes und Renault, in Bedrängnis. Michelinreifen haben konstruktionsbedingt breitere Schultern als jene von Bridgestone. Das suggeriert, dass sich die Michelinreifen nach Gebrauch außerhalb der in Paragraf 77c festgelegten Grenzen bewegen könnten und deshalb 2003 dominieren.
Offenbar haben Ferrari und Bridgestone die FIA mit Fotos und Videos von der möglichen Überbreite der benutzten gegnerischen Walzen überzeugt und so im entscheidenden WM-Stadium zum Handeln bewegt. Es ist der zweite Vorstoß gegen Michelin. Die Franzosen mussten 2002 fertig gestellte Reifen mit asymmetrischen Rillen kurz vor Saisonbeginn aussortieren.
Jetzt liegt der Fall anders: Michelin pocht auf ein Papier, in dem die FIA die Reifen dieser Marke als legal eingestuft hat. Michelin droht deshalb mit Boykott des Italien-GPs. Weiterer Grund: Die FIA formuliert nicht, wo sie das Maßband ansetzen will: an von Randsteinen abgenutzten Seitenwänden oder ausgefranzten Rändern? Eine Neuproduktion sei mangels dieser fehlenden Vorgabe unmöglich. Insider halten manuelle Nachbesserungen an Michelinreifen notfalls für machbar.
Damit geraten die Michelin-Teams, besonders die bisherigen Sieger BMW-Williams, McLaren-Mercedes und Renault, in Bedrängnis. Michelinreifen haben konstruktionsbedingt breitere Schultern als jene von Bridgestone. Das suggeriert, dass sich die Michelinreifen nach Gebrauch außerhalb der in Paragraf 77c festgelegten Grenzen bewegen könnten und deshalb 2003 dominieren.
Offenbar haben Ferrari und Bridgestone die FIA mit Fotos und Videos von der möglichen Überbreite der benutzten gegnerischen Walzen überzeugt und so im entscheidenden WM-Stadium zum Handeln bewegt. Es ist der zweite Vorstoß gegen Michelin. Die Franzosen mussten 2002 fertig gestellte Reifen mit asymmetrischen Rillen kurz vor Saisonbeginn aussortieren.
Jetzt liegt der Fall anders: Michelin pocht auf ein Papier, in dem die FIA die Reifen dieser Marke als legal eingestuft hat. Michelin droht deshalb mit Boykott des Italien-GPs. Weiterer Grund: Die FIA formuliert nicht, wo sie das Maßband ansetzen will: an von Randsteinen abgenutzten Seitenwänden oder ausgefranzten Rändern? Eine Neuproduktion sei mangels dieser fehlenden Vorgabe unmöglich. Insider halten manuelle Nachbesserungen an Michelinreifen notfalls für machbar.
Service-Links