Läuft da schon wieder ein krummes Ding? Das Störfeuer von Ferrari gegen BMW-Williams (Bridgestone gegen Michelin) scheint gerade gelöscht, da brennt's schon wieder. Diesmal zündelt BMW-Bleifuß Juan Pablo Montoya gegen Michael Schumacher. Der WM-Zweite (79 Punkte) wittert im Kampf gegen den Ferrari-Star (82 Punkte) eine Verschwörung!

Schumis grandioser Sieg von Monza – Verlierer Montoya glaubt sich von Sauber-Pilot Heinz-Harald Frentzen ausgebremst. Warum Montoya an einen Komplott gegen ihn glaubt? Sauber fährt mit Motoren von Ferrari ... Es geht um die 40. Runde in Monza: Montoya jagt den führenden Schumi. Nur 1,2 Sekunden Rückstand. Schumacher überrundet Frentzen, der großzügig Platz macht. Montoya fährt auf Frentzen auf. Der Sauber-Pilot bleibt diesmal auf Kampflinie. Drei Kurven lang.

Der Kolumbianer ist immer noch wütend auf Frentzen: "Er hat mich beim Überrunden im entscheidenden Moment aufgehalten." Der Windschatten zu Schumis Ferrari war abgerissen. 1,1 Sekunden verloren. Montoya: "Danach machte es keinen Sinn mehr zu attackieren." Auch BMW-Motorsport-Direktor Mario Theissen kriegt die Szene nicht aus dem Kopf. Er sagte gestern zu BILD: "Frentzens Fahrweise war legitim, aber nicht besonders geschickt. Er hat bei der Überrundung in die Renn-Entscheidung eingegriffen." BMW-Direktor Gerhard Berger: "Wenn es Absicht war, dann war es Betrug."

Frentzen wehrt sich. Der Sauber-Pilot zu BILD: "Meine Rückspiegel waren voller Öl. Ich konnte nicht erkennen, ob Webber oder Montoya hinter mir lag. Ich wollte sicher gehen, dass ich nicht Webber vorbeilasse. Da ging's ja um WM-Punkte." Frentzen hat Verständnis für die Aufregung bei BMW und Montoya: "Deren Lage ist angespannt, da schaut man auf jede Sekunde. Aber ich kann sie beruhigen: Ich habe keine Order bekommen, Montoya aufzuhalten." Einen Funkspruch hat er allerdings bekommen. Frentzen: "Man hat mir gesagt, dass Montoya hinter mir ist. Da habe ich Platz gemacht. So schnell ich eben konnte."