Schock-Diagnose für Ralf Schumacher: Bei einer erneuten Untersuchung am Dienstag in einer Spezialklinik in Bad Nauheim wurden bei dem BMW-Williams-Piloten zwei Frakturen der Wirbelsäule entdeckt – als Folge seines Unfalls beim US-Grand-Prix am 20. Juni in Indianapolis. Laut Auskunft der Ärzte wird der Heilungsprozess acht bis zwölf Wochen dauern. Beim Großen Preis von Frankreich am Sonntag (4. Juli) in Magny-Cours wird der 29-Jährige voraussichtlich durch BMW-Williams-Testfahrer Marc Gene aus Spanien ersetzt.

Möglicherweise kehrt Ralf in dieser Saison gar nicht mehr in das Williams-Cockpit zurück, was dem Rennfahrer selbst gar nicht so ungelegen kommen dürfte. Denn angeblich soll der Kerpener mit Toyota bereits Einigkeit über einen Wechsel ab dem kommenden Jahr erzielt haben. Bislang allerdings dementierten beide Seiten entsprechende Meldungen. Spekulationen zufolge will Toyota in Absprache mit Teamchef Sir Frank Williams die Verpflichtung Ralf Schumachers nun beim Großen Preis von England am 11. Juli in Silverstone bekannt geben.

Währenddessen wird die offizielle Unfallursache beim US-Grand Prix immer mehr angezweifelt. Laut Michelin war es ein Reifenschaden hinten links, verursacht von Trümmerteilen vom Start- oder Alonso-Unfall zuvor. Wie AUTO BILD MOTORSPORT (ABM) allerdings exklusiv erfuhr, soll der Luftdrucksensor – bis zum Einschlag – keinen Druckverlust für den betroffenen Reifen an die Williams-Box gemeldet haben.

Schon während des US-Grand-Prix soll ein Michelin-Mitarbeiter bei McLaren-Mercedes die Gemüter beruhigt haben: "Wir haben kein Reifenproblem!" Das wäre ein Beleg für das Ausbleiben einer Druckverlustmeldung. Und würde die Theorie von Olivier Panis (Toyota) stützen, der hinter Schumi II herfuhr: "Ich würde eher auf einen Aufhängungsbruch tippen." Und einen solchen kann sich Williams nach den Pannen der letzten Wochen sowie Ralfs schwerem Monza-Unfall 2003 (Aufhängungsdefekt!) nicht in aller Öffentlichkeit leisten. Technikchef Sam Michael dementierte die Theorie laut ABM denn auch überraschend hysterisch.