Wohin geht die Reise von Doppelweltmeister Fernando Alonso? Seine Zukunft in der Formel 1 hat der 35-Jährige von den neuen Autos 2017 abhängig gemacht. Sollten sie keinen Fahrspaß bringen, könnte der Spanier die Rennserie wechseln. Die Entscheidung fällt frühestens im September. „Sprechen wir im September über meine Zukunft. Vorher will ich nicht an einen neuen Vertrag denken“, verkündet Alonso bei der McLaren-Teampräsentation.
Dafür verriet er: Nach dem Rücktritt von Champion Nico Rosberg hat Mercedes Kontakt zu Alonso aufgenommen! Alonso: „Also Nico sich zurückzog, habe ich ein paar Anrufe entgegengenommen. Aber es gab für mich nichts zu diskutieren, weil ich hier bei McLaren sehr gut aufgehoben bin. Ich will meinen Vertrag mit McLaren-Honda erfüllen.“
Am Freitag präsentierte McLaren jenen MCL32, der Alonso viel Freude bereiten und zum Bleiben überzeugen soll: Zumindest optisch ist McLaren mit dem neuen MCL32 der Anschluss an die Spitze geglückt: Der neue Dienstwagen von Fernando Alonso und Stoffel Vandoorne wurde am Freitag im McLaren-Technologiezentrum in Woking präsentiert und erstrahlt in der traditionellen Teamfarbe Orange. „Wir hatten so viele Anfragen der Fans, dass das Auto wieder orange werden soll. Darauf haben wir reagiert“, erklärte McLarens neuer Boss und Ron-Dennis-Nachfolger Zak Brown.
McLaren
Bei der Farbgebung hat McLaren auf die Fans gehört
Nicht nur bei der Farbgebung will das Team zu den Wurzeln zurück, auch was die sportlichen Erfolge anbelangt. „Wir wollen wieder Weltmeisterschaften gewinnen, darauf liegt unserer klarer Fokus“, sagte Brown. „Dieses Jahr soll der Start in eine neue Ära sein. Vor uns liegen aufregende Zeiten und im Team herrscht großer Enthusiasmus.“ Trotz der „Frustration“, dass Siege in den vergangenen Jahren in weiter Ferne lagen, wie der Amerikaner einräumte.
Brown: „2015 war sehr schwer, 2016 für McLaren-Standards auch nicht gut, aber immerhin ein Fortschritt. Den müssen wir auch 2017 sehen. Wir haben ein neues Paket, zwei der besten Fahrer der Welt und alle Zutaten, die wir brauchen.“ Aushängeschild bei McLaren ist natürlich Doppelweltmeister Fernando Alonso, der seit über zehn Jahren sehnlich seinem dritten Titel in der Formel 1 hinterherjagt. Geht es nach dem Spanier, soll es am besten schon dieses Jahr soweit sein.
Die technischen Details des MCL32 und der Vergleich zu seinem Vorgänger sowie zur Konkurrenz hier in der Bildergalerie:„Ich habe das Auto heute zum ersten Mal gesehen. Es sieht fantastisch aus und ist toll, dass die McLaren-Farben zurück sind. Außerdem machen die neuen Regeln auch optisch einen spektakulären Eindruck“, findet Alonso. Allerdings ist dem 35-Jährigen klar: „Richtig sexy ist ein Auto erst, wenn es schnell ist. Aber es ist schon jetzt eines der schönsten, das ich in den letzten 16 Jahren gefahren bin.“
Alonso
McLarens Fernando Alonso hat für 2017 hohe Ziele
Der Spanier setzt große Hoffnung in den MCL32. „Es ist eine wichtige Saison für uns, um dahin zurückzukommen, wo wir hingehören. An die Spitze.“ Doch Alonso weiß auch: „Wir müssen abwarten und sehen wie es läuft. Die Formel 1 ist keine simple Mathematik sondern ein komplexer Sport. Es gibt also keine Versprechungen - weder an die Fans, noch an uns selbst.“
Trotzdem lässt Alonso keine Zweifel aufkommen: „Wir sind hier, weil wir glauben, dass wir gewinnen können. Das Team hat die letzten sieben oder acht Monate einen grandiosen Job mit dem Auto gemacht, 24 Stunden am Tag. Das machst du nur, weil du Weltmeister werden willst. Und das ist unser Ziel.“
MCL32
Mit dem MCL32 will das Team zurück nach vorne
An Alonsos Seite startet dieses Jahr der junge Belgier Stoffel Vandoorne. Bis auf einen Einsatz als Ersatzmann letzte Saison in Bahrain, verfügt der GP2-Champion von 2015 noch über keine F1-Erfahrung - mit Platz zehn und einem Punkt konnte er beim Debüt allerdings überzeugen. Auch Vandoorne weiß um die großen Erwartungen an ihn und das Team: „Endlich bin ich ein Vollzeit-Racer! Ich war schon bei vielen Grand Prix aber jetzt steige ich endlich selbst ein. Ich kann es kaum erwarten loszulegen und dabei zu helfen, unser Paket dieses Jahr wieder zum Sieger zu machen.“

Von

Frederik Hackbarth
Michael Zeitler