Ex-Formel-1-Weltmeister Mario Andretti (74) ist sicher: Wer in der Königsklasse Champion werden will, der darf nicht zurückstecken. Zuletzt demonstriert von Nico Rosberg beim viel diskutierten Crash mit Teamkollege Lewis Hamilton in Spa. Für weniger gewieft als das Manöver selbst hält der US-Amerikaner jedoch Rosbergs Umgang mit dem Fall. "Nico hat sich am Ende selbst in die Situation gebracht, sich entschuldigen zu müssen. Er hat im Briefing nach dem Rennen gesagt, er wollte ein Zeichen setzen“, so Andretti zu AUTO BILD MOTORSPORT.

Öffentliche Steinigung

Vettel & Andretti
Zwei echte Cowboys: Mario Andretti (re.) glaubt auch weiterhin an Red Bulls Sebastian Vettel (li.)
Die riskante Fahrweise Rosbergs verteidigt der Weltmeister von 1978. „Ich hätte das an seiner Stelle auf der Strecke auch gemacht. Aber einfach nicht zugegeben!“ Andretti glaubt, dass sich Rosberg damit eine Menge Ärger erspart hätte – besonders in der heutigen Medienlandschaft. Andretti: „So wäre ich der öffentlichen Steinigung aus dem Weg gegangen." Im Duell der Silberpfeil-Piloten sieht Andretti hingegen einen Favoriten. Die Motorsportlegende aus den USA (Indycar-Champion, Sieger bei den 500 Meilen von Indianapolis): „Beides sind Sieger. Lewis ist für mich aber der größere Kämpfer!“

Keine Sorgen um Vettel

Ähnlich wie Sebastian Vettel, den Andretti trotz seiner Tiefphase nicht abschreiben will. „Seine Qualitäten als Fahrer werden sich noch zeigen“, ist sich der zwölffache Grand-Prix-Sieger sicher – trotz der aktuellen Krise des Deutschen, der diese Saison immer öfter von seinem jungen Teamkollegen Daniel Ricciardo geschlagen wird. „Ich mache mir um ihn überhaupt keine Sorgen“, kontert Andretti gegenüber ABMS die Unkenrufe, Vettels Glanzzeiten seien vorbei. „Er ist ein Kämpfer. Und er ist einfach zu gut um aufzugeben."
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Von

Frederik Hackbarth
Bianca Garloff