Stillstand in der Formel 1. Das kennt man so gar nicht von der schnellsten Rennserie der Welt. Ferrari, McLaren, Haas und Alfa Romeo haben die dreiwöchige vorgezogene Sommerpause schon begonnen. Der Rest zieht bald nach. Corona-Pause in der Königsklasse.
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Doch auch nach den Ferien wird es nicht gleich mit Vollgas weitergehen. Hintergrund: Die neuen Regeln wurden von 2021 auf 2022 geschoben. Parallelentwicklung noch in diesem Jahr ist sogar verboten. Die 2022-er Autos mit weniger Aerodynamik, mehr Groundeffekt und 18-Zoll-Reifen dürfen erst ab Februar 2021 im Windkanal getestet werden. Darauf einigten sich alle Teams in einer Telefonkonferenz.
Konstruktion der 22er-Autos auf Eis
McLaren bekommt für 2021 eine Ausnahmegenehmigung
Ziel: Geld sparen. Die Corona-Krise wird die Formel 1 hart treffen. Fünf ausgefallene GP bedeuten 100 Millionen Euro weniger Einnahmen. Weniger Geld also, das auch unter den Teams verteilt werden kann. Deshalb wird hinter den Kulissen sogar drüber nachgedacht, die ab 2021 geltende Budgetgrenze von 175 Millionen Dollar noch niedriger anzusetzen. Corona zwingt die Königsklasse und selbst die Top-Teams, endlich vernünftig zu agieren.
Noch eine Maßnahme zum Geldsparen: 2021 müssen die Teams die Chassis von 2020 einsetzen. Die komplette Neuentwicklung der 2021er-Renner entfällt damit. Übers Einfrieren weiterer Teile wie Getriebe oder Radträger wird derzeit nachgedacht.
Eine Ausnahme gibt es nur für ein Team: McLaren. Die Briten unter dem deutschen Teamchef Andreas Seidl wechseln Ende des Jahres von Renault- auf Mercedes-Motoren. Heißt: Das Chassis muss entsprechend angepasst werden. Seidl verrät: "Die neuen Regeln haben keinen Einfluss auf unsere Entscheidung", stellt der Teamchef klar. "Wir haben die Erlaubnis bekommen, die notwendigen Änderungen am Chassis vorzunehmen, um die Mercedes Power Unit 2021 unterzubringen."
McLaren habe laut Seidl auch mit darauf gedrungen, dass die neuen Regeln auf 2022 verschoben werden. „Wir haben die Verschiebung unterstützt und eine aktive Rolle in den Diskussionen gespielt", erklärt der Bayer. "Wir haben erkannt, dass das ein wichtiger Faktor ist, um die finanzielle Gesundheit aller Teams zu gewährleisten, damit wir anschließend wieder unter vergleichbaren Voraussetzungen gegeneinander antreten können."
Wie die Autos nach den neuen Regeln im Jahr 2022 mit weniger Aerodynamik aussehen könnten, zeigen wir in unseren beiden Bildergalerien.

Bildergalerie

Formel 1: Formel 1 Designs von Davide Chiappini / DC Graphics
Formel 1: Formel 1 Designs von Davide Chiappini / DC Graphics
Formel 1: Formel 1 Designs von Davide Chiappini / DC Graphics
Kamera
Formel 1: F1-Autos 2022 von Davide Chiappini

Bildergalerie

Formel-1-Autos 2021 von Sean Bull
Formel-1-Autos 2021 von Sean Bull
Formel-1-Autos 2021 von Sean Bull
Kamera
Formel-1-Autos 2021 von Sean Bull

Von

Ralf Bach