Bei diesen Zahlen wird selbst den Formel-1-Piloten schwindelig. 1482 Kurven, davon 624 nach links und 858 nach rechts, 4290 mal schalten, mit fast 300 km/h Höchstgeschwindigkeit durch die Häuserschluchten von Monte Carlo. So abgefahren ist die Formel 1 in Monaco!
Rosberg
Nico Rosberg zerlegt sein Auto 2008 am Schwimmbad
Der Große Preis im Fürstentum an der Côte d‘Azur, der an diesem Wochenende zum 76. Mal ausgetragen wird, strotzt nur so vor Superlativen. Hier wird Champagner gekotzt statt getrunken. Hier treffen die Reichen und Schönen aufs Formel-1-Fußvolk. Und hier gewinnen im engen Leitplankenkanal nur die Besten der Besten.
Nelson Piquet verglich den Grand Prix von Monaco mit Hubschrauberfliegen im Wohnzimmer, Formel-1-Legende Ayrton Senna will während seiner Runde auf dem Weg zur Pole-Position 1988 „Gott gesehen“ haben.
Trotz aller modernen Technik in ihren Autos können das auch die aktuellen Formel-1-Stars noch nachvollziehen. Ferrari-Star Sebastian Vettel hofft in Monaco auf den Fahrer-Faktor. „Monte Carlo hat seine eigenen Gesetze, und als Fahrer kann man da den Unterschied machen“, sagt er.
Hülkenberg & Vettel
Die Deutschen: Nico Hülkenberg und Sebastian Vettel
Vettels Schlüsselstelle: die Kurvenkombination vorbei am Casino. Er beschreibt: „Du rutscht gnadenlos auf bedrohlich aussehende Leitschienen zu, während dein Auto von der Straße immer wieder ausgehebelt wird. Willst du hier richtig schnell sein, darfst du nur einen Millimeter zwischen deinen Rädern und den Leitplanken Platz lassen.“ Sein Fazit: „Nur wer die Mauer streift, fährt auf die Pole-Position. Das ist eine brutale Instinktrunde.“
Renault-Pilot Nico Hülkenberg wohnt seit zwei Jahren in Monacos neuem Stadtteil Fontvieille. „Das ist die Mutter aller Schlachten“, sagt er. „Auf keiner anderen Strecke bekommst du so einen Kick. Du hast das Gefühl, dein Herz steckt in deinem Mund, und das Adrenalin schießt dir durch den Körper.“ Dabei ist die körperliche Beanspruchung geringer als die mentale. Hülkenberg: „Die Konzentration ist 20 bis 30 Prozent höher als auf anderen Strecken.“
Brundle
Wenn es in Monaco kracht, dann meistens heftig...
Hülkenbergs Mutkurve: Tabac. Eine schnelle Links, die mit Tempo 180 genommen wird. „In Monte Carlo muss man Eier und Herz in die Hand nehmen. Das ist der sprichwörtliche Ritt auf der Rasierklinge. Du gehst Schritt für Schritt näher an die Leitplanke. Ein wahrer Kampf mit der Strecke“, erklärt der Emmericher.
Dass es dabei auch mal gefährlich werden kann, erlebt im Vorjahr Pascal Wehrlein. Der damalige Sauber-Pilot wird im Zweikampf von Jenson Button getroffen und fliegt mit seinem Auto kopfüber in die Leitplanken am Ausgang der Portier-Kurve. Wie durch ein Wunder bleibt Wehrlein unverletzt: „Das war nicht gerade angenehm da so zu liegen, zumal es im Auto immer wärmer wurde. Deshalb habe ich irgendwann per Funk gefragt, ob man mich mal befreien kann...“
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Monaco-Unfälle
Collins & Hawthorn
Hawkins
Kamera
Formel 1: Monaco-Unfälle