Formel 1: Bruno Senna über Ayrton Senna
Ayrtons Tod brachte die Sicherheit

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Zum 20. Todestag von Ayrton Senna spricht sein Neffe und Ex-F1-Pilot Bruno Senna mit AUTO BILD MOTORSPORT über seinen legendären Onkel.
Bild: Getty Images
Ich war zehn Jahre alt, als mein Onkel beim Großen Preis von San Marino in Imola 1994 starb. Ich sah den Unfall mit der ganzen Familie live am TV. Zunächst dachten wir, er würde aussteigen und einfach weitermachen. Plötzlich begannen alle Telefone zu klingeln und alles versank im Chaos. Meine Mutter, Ayrtons Schwester, hat mich ins Haus meines Freundes geschickt. Später erfuhr ich von seinem Tod.

Bruno Senna posiert stolz mit einem Boliden seines Onkels
Der Film, der heute über meinen Onkel in meinem Kopf abläuft: unsere gemeinsame Zeit im Strandhaus. Dass er viel geschlafen hat, meist bis Mittag. So hat er sich von der Formel 1 erholt. Anschließend haben wir immer etwas unternommen, sind Kart oder Jetski gefahren oder haben mit Flugzeugmodellen gespielt. Das war seine Leidenschaft.

Von 2010 bis 2012 fuhr der Neffe von Ayrton Senna selbst in der Formel 1
Meine eigene Karriere hatte nach seinem Tod einen heftigen Knacks bekommen. Kurz: Mein Großvater hat mir das Kartfahren verboten. Um mich vor Ayrtons Schicksal zu bewahren. Irgendwann später fing ich trotzdem wieder an. Deshalb hat mein Opa bis vor kurzem nicht mehr mit mir geredet. Der Rest der Familie ist besser damit umgegangen. Auch deshalb, weil der Motorsport heute so viel sicherer ist als früher. Ich darf gar nicht daran denken, aber: Die große Sicherheit kam erst durch Ayrtons Tod.
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