Die Vorzeichen sind ähnlich wie vor zwölf Monaten: Wieder stehen Sebastian Vettel, Lewis Hamilton und Max Verstappen beim Start zum Mexiko GP Seite an Seite - nur in anderer Reihenfolge und mit dem Zusatz, dass diesmal noch Pole-Setter Daniel Ricciardo vor dem Trio losfährt.
Schon 2017 kam es in den ersten Kurven zum heißen Duell der drei F1-Schwergewichte. Damals mit dem besten Ausgang für Verstappen, denn hinter ihm kollidierten Vettel und Hamilton (s. Video). Der Deutsche zerstörte sich den Frontflügel an Hamiltons Hinterrad, Hamilton musste mit plattem Reifen an die Box humpeln.Nicht weniger hoch ist die Crash-Gefahr am Sonntag, der Weg zu Kurve eins in Mexiko extrem lang. Hamilton rechnet sich von Platz drei aus bereits Chancen aus. „Mit dem Windschatten ist das hier ein guter Startplatz“, sagt der Mercedes-Star. „Ich werde versuchen, mir wenigstens einen der Red Bulls zu schnappen.“ Dass er dabei aufpassen muss, hat Hamilton im Hinterkopf: „Ich bin mir dessen bewusst. Man hat ja gesehen, was letztes Jahr mit dem roten Auto hinter mir passiert ist...“
Dieses will auch bei der 2018-er Auflage wieder angreifen. Vettel erklärt: „Sich die Führung zu krallen, ist von Platz vier aus wahrscheinlich ein bisschen schwierig. Aber wer weiß schon, was passiert. Wir sind hier die Schnellsten auf der Geraden. Vielleicht hilft uns das in Kurve eins. Wenn es eine Möglichkeit gibt, werden wir sie ergreifen.“
Mexiko GP
2017 ging der Platz im Dreikampf sehr schnell aus...
Ansonsten könnte es laut Vettel schwer werden, Red Bull anzugreifen. „Die Red Bulls sind sehr schnell und schwer zu schlagen. Aber vielleicht schlagen sie sich ja selbst“, sagt der Ferrari-Star. Ob er das nur auf die Haltbarkeit oder auch einen möglichen Startcrash der Bullen bezieht, lässt Vettel zwar offen - im Fall der Fälle dürfte es dem Deutschen aber auch herzlich egal sein...
Bei Vettels Ex-Team ist man jedenfalls gewarnt. Auf die Frage, ob die Red-Bull-Piloten mit einem Zweikampf - wie bei ihrem Teamkollegen-Crash dieses Jahr in Baku - für eine Herzattacke bei Teamchef Christian Horner sorgen könnten, entgegnet Pole-Mann Ricciardo: „Niemand will nochmal so kämpfen wie in Baku. Also kein Herzinfarkt. Höchstens vor Freude und Jubel.“
Horner selbst sagt: „Die Jungs dürfen frei Rennen fahren, müssen es aber sauber halten. Das Rennen wird nicht in der ersten Kurve gewonnen. Wir werden das am Vormittag im Briefing vor dem Rennen noch einmal durchsprechen.“ Denn geht es nach dem Briten, ist eines ganz klar: „Wir müssen sicherstellen, vor Ferrari und Mercedes zu bleiben. Die werden im Sprint zur ersten Kurve verdammt schnell sein, da müssen wir uns so breit machen wie möglich. Deshalb heißt es eher nach hinten schauen als aufeinander.“

Von

Frederik Hackbarth