Darf er oder darf er nicht? Das ist die große Frage vor dem Russland GP in Sotschi: Valtteri Bottas stellt Mercedes-Boss Toto Wolff mit der Pole auf seiner Paradestrecke am Schwarzen Meer vor eine kniffelige Aufgabe. Lewis Hamilton startet hinter Bottas als Zweiter. Mit Blick auf die WM steht am Start nun der falsche Mercedes vorne.
Bottas
Am Start sitzt Hamilton Bottas wieder im Nacken
Dem Mann der Stunde zu sagen, dass er am Sonntag wieder Hamiltons Helfer spielen muss - das bringt Wolff (noch) nicht übers Herz. „Es wäre ziemlich schwierig, ihm jetzt mitzuteilen, dass er nicht racen darf, nachdem er das Ding hier auf die Pole gestellt hat“, sagt Wolff nach dem Qualifying. Doch er deutet auch an: „Wir werden die Unterhaltung morgen Früh vor dem Rennen führen und dann mal sehen, wie sich das Rennen so entwickelt...“
Heißt übersetzt: Vor allem für den Start in Sotschi werden sich die Silberpfeile einen Plan zurechtlegen. Gewarnt ist Mercedes ausgerechnet durch Ferrari. Die Scuderia zeigte in Monza, wie es nicht geht: Räikkönen und Vettel standen sich auf den ersten Metern im Weg, am Ende war Hamilton der lachende Dritte.
Mercedes
Kann und darf Bottas den Vorjahressieg wiederholen?
Außerdem erinnert Wolff ans Vorjahr: „Da hat Valtteri von Platz drei aus im Windschatten überholt und war in Führung. Man braucht hier also einen guten Start und muss sich dann am besten so breit machen, wie ein Lastwagen. Hoffen wir mal, dass sie keinen so guten Start haben, sonst ist das Rennen hier schnell verloren“, erklärt er mit Blick auf Ferrari.
Bottas selbst ist sich seiner Rolle bewusst. Zwar sagt der Finne: „Ich will das Rennen morgen definitiv gewinnen und gehe es auch so an. Ein anderes Ziel gibt es von der Pole nicht.“ Mercedes' Nummer zwei weiß aber auch: „Wir sind als Team hier und kämpfen um die WM. Die führt Lewis an. Er hat etwas Vorsprung auf Sebastian und viel Vorsprung auf mich - so etwas muss man natürlich im Hinterkopf behalten.“

Von

Frederik Hackbarth