Formel 1: Ecclestone, Mateschitz
Ecclestones Weihnachtskarte: Hommage an Mateschitz

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Bernie Ecclestones Weihnachtskarten haben Kultstatus: Dieses Jahr gab es aber keinen flotten Spruch - das hat einen traurigen Hintergrund.
Bild: ABMS
Auch heute noch ist Bernie Ecclestone (92) für Überraschungen gut. Die Weihnachtskarten des ehemaligen Formel-1-Bosses beispielsweise haben Kultstatus in der Szene. Jahrelang sorgte er mit hintergründigen Zeichnungen und sarkastischen Grußtexten, die jede Saison sportlich und politisch auf den Punkt brachten, für Freude bei Liebhabern von Satire und für Zornesröte bei den Führungspersönlichkeiten der Königsklasse des Automobilrennsports.
Doch wer dieses Jahr wieder einen augenzwinkernden Rückblick aufs Formel-1-Jahr erwartet hat, sah sich getäuscht. Ende 2022 verschickte Ecclestone eine Grußkarte ohne lustige Zeichnung, sondern legte eine Ausgabe des englischen Fachmagazins BusinessF1 bei, mit dem er - so heißt es - in irgendeiner Weise verknüpft ist.
Die Dezember-Ausgabe befasst sich voll und ganz mit dem Leben von Red Bull-Magier Dietrich Mateschitz, den im Oktober diesen Jahres nach langem Kampf der Krebs besiegt hatte. Titel der Sonderausgabe: "Er verlieh der Formel 1 Flügel." Oder anders formuliert: "Mateschitz total".

Die diesjährige Weihnachtskarte von Bernie Ecclestone
Bild: ABMS
Sein Werdegang, seine Persönlichkeit, sein Werk, seine Philosophie, sein Charakter und natürlich sein unermesslicher Beitrag für die Königsklasse - alles wird thematisiert. Seltene Fotos sind zu sehen. Für die Hommage an den öffentlichkeitsscheuen Milliardär, den eine Aura wie den legendären US-Verleger William Randolph Hearst ("Citizen Kane") umgab, kamen Weggefährten zu Wort, Ecclestone selbst würdigte ihn mit einer einseitigen Kolumne.
So ganz ohne Zynismus ging es aber dann doch nicht bei Ecclestone. "Ich bin sicher, dass meine Idee für die Weihnachtskarte mir noch mehr Ärger beschert hätte als in den vergangenen Jahren", schreibt der Brite schelmisch, "deshalb habe ich mir gedacht, Ihr solltet lieber alles über die Person wissen, die extrem gut für die Formel 1 war - in jeder Beziehung!"
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