Formel 1: Ecclestone vor Gericht
Bestechungsprozess in München

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In München hat der Prozess gegen Bernie Ecclestone begonnen – AUTO BILD MOTORSPORT erklärt die Hintergründe und prekäre Lage für den F1-Zampano.
Bild: Getty Images / FH
Für den Chef eines Top-Teams ist die Anklage gegen Bernie Ecclestone (83) ein historischer Moment. „Dieser Tag ist für mich der Beginn einer Neuordnung in der Formel 1!“ Auch wenn der allmächtige PS-Impresario bedenklich wackelt: Aus Furcht kritisieren die Teamchefs ihn nur anonym. Ab heute wird Ecclestone vor dem Landgericht München 1 der Prozess gemacht. Hauptvorwurf: Bestechung. 44 Millionen Dollar soll Ecclestone dem früheren Bayern-LB-Vorstand Gerhard Gribkowsky als Schmiergeld für den Verkauf von Formel-1-Anteilen bezahlt haben. Ecclestone streitet das ab. Er sei erpresst worden. Ecclestone hat seinen Posten als Direktor im Formel-1-Vorstand für die Dauer des Prozesses bereits niedergelegt. Doch er bleibt Geschäftsführer des Formel-1-Managements. Aber wie lange noch?
Brisantes Dokument

Das Medieninteresse am Ecclestone-Prozess ist groß: ABMS-Reporterin Bianca Garloff (re.) war daher als Expertin beim Nachrichtensender N24 eingeladen
Fünf Prozent Provision
Nicht nur, dass diese ominöse Klausel die „Alleinherrscher“-Position Ecclestones innerhalb der Formel 1 gesichert hat. Die Vereinbarung mit dem Briten sah zudem eine Provision in Höhe von fünf Prozent des zukünftigen Verkaufspreises vor. Als die Anteile 2006 für 830 Millionen Euro an die Investmentfirma CVC gingen, spülte ihm das knapp 41 Millionen Euro in die private Kasse seiner familieneigenen Bambino-Holding. AUTO BILD MOTORSPORT hat das Dokument mit den Original-Unterschriften von Ecclestone und Gribkowsky der Münchner Staatsanwaltschaft übergeben. Es gilt als Teil der Ermittlungsakte.
Haftstrafe droht

Galgenhumor oder Zufall? Ecclestone passiert im Gericht ein Schild mit der Aufschrift 'Vorsicht! Stufe': Stolpert der F1-Boss nach vielen Jahren nun ausgrechnet über den Prozess in München?
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