Formel 1: Erlösung für Pérez
Diese Fahrer mussten am längsten warten

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Sergio Pérez musste 190 Formel-1-Rennen auf seinen ersten Sieg warten. Es ist ein Rekord für Pérez und ein Trend für die Formel 1.
Bild: Racing Point
Noch nie musste ein Fahrer so lange auf den Sieg warten: Sergio Pérez gewann den Sakhir-GP bei seinem 190. Start in der Formel 1. Damit übertraf er den alten Rekord der meisten Rennen bis zum ersten Sieg von Mark Webber um genau 60 Grands Prix.
Statistiken zum Sakhir-GP: hier klicken
Pérez hatte in seiner Karriere zwei gute Siegchancen. Beim Malaysia-GP 2012 jagte er Fernando Alonso, war schneller, machte beim Versuch, den Spanier zu überholen, aber einen Fehler. Rang zwei im Sauber-Ferrari – er wiederholte das beim Italien-GP – war aber auch schon eine Sensation.
Pérez mit zwei Siegchancen
2013 erfolgte der Wechsel zu McLaren – seine zweite Chance. Dachte man. McLaren gewann 2012 noch sieben Rennen. Pérez war also in einem Topteam angekommen. Doch 2013 begann die Talfahrt der Traditionsmannschaft. In der Konstrukteurs-WM war mehr als Rang fünf nicht drin, Pérez wurde nur WM-Elfter und selbst Teamkollege Jenson Button, immerhin ein Ex-Weltmeister, auch nur WM-Neunter. Nach nur einem Jahr musste Pérez McLaren wieder verlassen – und fand bei Force India seine neue Heimat.

Mark Webber hielt vor Pérez den Rekord
Bild: Red Bull Content Pool
Doch dass er darauf 190 Rennen warten musste, hätte er wohl nicht geglaubt. Nur 21 Fahrer – Pérez inklusive – haben überhaupt so viele F1-Rennen bestritten. Nur Andrea de Cesaris – mit 208 Rennen – hat sich dabei nicht in die Siegerliste eingetragen.
Trend zu späteren Siegern
Von den zehn Fahrern, die am längsten auf den Sieg warten mussten, haben die ersten sieben ihren ersten Triumph in den letzten 20 Jahren geholt. Es zeichnet sich also ein Trend ab, der verschiedene Gründe hat.
Zum einen werden pro Jahr immer mehr GPs ausgefahren. 2021 wird mit 23 WM-Rennen ein neuer Rekord aufgestellt. In den 1950er Jahren waren es nicht einmal zehn GPs. Der erste Fahrer, der daher überhaupt auf 190 Rennen kam, war Riccardo Patrese, der seinen 190. GP in Spanien 1989 absolvierte.
Neue Forme-1-Sieger werden außerdem immer seltener. In den 1950er Jahren trugen sich 24 Piloten in die Siegerliste ein, in den 1960er Jahren waren es 18, in den 1970er Jahren 22, in den 1980er Jahren 14, in den 1990er Jahren zehn, in den 2000er Jahren 14, in den 2010er Jahren nur noch sechs. Das liegt vor allem daran, dass die meisten Rennen inzwischen von Topteams gewonnen werden und ein Fahrer auch erst einmal in einen siegreichen Rennstall wechseln muss.
Die Fahrer, die am längsten auf den ersten Sieg warten mussten
1. Sergio Pérez (190 GPs) Sakhir-GP 2020 im Racing Point-Mercedes
2. Mark Webber (130) Deutschland-GP 2009 im Red Bull-Renault
3. Rubens Barrichello (124) Deutschland-GP 2000 im Ferrari
4. Jarno Trulli (117) Monaco-GP 2004 im Renault
5. Jenson Button (113) Ungarn-GP 2006 im Honda
6. Nico Rosberg (111) China-GP 2012 im Mercedes
7. Giancarlo Fisichella (103) Brasilien-GP 2003 im Jordan-Ford
8. Mika Häkkinen (96) Europa-GP 1997 im McLaren-Mercedes
9. Thierry Boutsen (95) Kanada-GP 1989 im Williams-Renault
10. Jean Alesi (91) Kanada-GP 1995 im Ferrari
1. Sergio Pérez (190 GPs) Sakhir-GP 2020 im Racing Point-Mercedes
2. Mark Webber (130) Deutschland-GP 2009 im Red Bull-Renault
3. Rubens Barrichello (124) Deutschland-GP 2000 im Ferrari
4. Jarno Trulli (117) Monaco-GP 2004 im Renault
5. Jenson Button (113) Ungarn-GP 2006 im Honda
6. Nico Rosberg (111) China-GP 2012 im Mercedes
7. Giancarlo Fisichella (103) Brasilien-GP 2003 im Jordan-Ford
8. Mika Häkkinen (96) Europa-GP 1997 im McLaren-Mercedes
9. Thierry Boutsen (95) Kanada-GP 1989 im Williams-Renault
10. Jean Alesi (91) Kanada-GP 1995 im Ferrari
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