Formel 1 exklusiv: Vettels Karriererückblick
Nur noch ein Rennen bei Red Bull

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Sebastian Vettel spricht zum Ende seiner Zeit bei Red Bull exklusiv über die entscheidensten und schönsten Momente mit seinem langjährigen Team.
Bild: Picture-Alliance / Red Bull
Nur noch ein Rennen. Sebastian Vettels Abschied von Red Bull rückt näher. Und langsam wird der Heppenheimer sentimental. Vettel: „Je mehr wir uns dem letzten Rennen der Saison nähern, desto mehr denkt man natürlich auch darüber nach, dass eine wirklich gute Zeit zu Ende geht. Dass bald eine neue Zeit für mich anbricht ist sicher präsent, aber auch ein Gedanke, von dem ich mich 2014 nicht beherrschen lassen wollte.“ Zu AUTO BILD MOTORSPORT sagt er: „Das letzte Rennen wird sicher komisch werden und sehr emotional.“ Vettel und seine Zeit bei Red Bull. Mit ABMS spricht der Vierfach-Weltmeister über seine Meilensteine mit dem Team des Energydrink-Herstellers. Diese Momente wird Vettel niemals vergessen!
Vettel über...
... sein Red-Bull-Formel-1-Debüt im Toro Rosso in Ungarn 2007:

Nach einem Rennen für BMW fuhr Vettel ab 2007 Toro Rosso - 2008 gelang im Regen von Monza der erste Sieg
... den ersten Sieg beim GP Italien 2008 im Toro-Rosso-Ferrari:
„Mein erster Sieg, und dann auch noch im Regen. Am Samstagvormittag waren wir uns nicht sicher, wie lange der Regen anhält. Also haben wir den Heckflügel etwas flacher gestellt (schlecht für die Haftung bei nasser Fahrbahn; d. Red.). Zum Glück hat es uns am Ende nicht geschadet. Der erste Sieg war etwas ganz Besonderes. Woran ich mich natürlich erinnern kann: Wir hatten damals nicht wirklich das Material, um ganz vorne reinzufahren. Deshalb waren wir Samstag schon auf Wolke sieben und sonntags war es fast wie ein Märchen, das nicht zu Ende ging.“
... den Crash mit Teamkollege Mark Webber beim Rennen in der Türkei 2010:

Eklat mit Webber, Teil 1: In Türkei kommt es zwischen den beiden Red-Bull-Teamkollegen zur Kollision
... den ersten WM-Titel in Abu Dhabi 2010:
„Mein großes Ziel war es immer, einmal um die Weltmeisterschaft zu fahren und sie dann auch zu gewinnen. Als das dann soweit war, war es im ersten Moment alles schwer zu verstehen. Der Titel bedeutet mir immer noch unheimlich viel. Es war der Beweis für mich selbst, dass ich gut genug bin, das zu schaffen. Als ich die Ziellinie überquerte, wusste ich, ich habe das Rennen gewonnen. Und ich hatte auch kein Problem damit zu akzeptieren, dass ich die WM verloren haben könnte. Also habe ich darauf gewartet, dass mein Ingenieur mir das Ergebnis mitteilt. Er sagte dann: „Okay, wir müssen jetzt auf die anderen Autos warten.“ Und plötzlich schrie er: „Weltmeister!“ Da hat sich die Welt für mich aufgehört zu drehen. Ich musste das Auto ja noch zurück in den Parc Fermee bringen. Keine Ahnung, wie ich das gemacht habe.“
... die Einstellung von Nigel Mansells Poleposition-Rekord beim GP Abu Dhabi 2011:

Mansells Marke geknackt: Vettel hat sichtlich Spaß, als er den Rekord des Mannes mit dem Bart bricht
... Brasilien 2012:
„Da wurde es mir nach dem Start noch mal richtig schwer gemacht. Ich wurde von hinten von Bruno Senna getroffen, drehte mich und sah das Feld auf mich zufahren. Ich stand praktisch als Geisterfahrer in Kurve vier. Kein schönes Gefühl. Zum Glück hat mich niemand mehr getroffen. Die Aufholjagd war für mich genauso spannend wie für die Zuschauer zu Hause auf dem Sofa. Ich hab einfach nicht losgelassen und immer an den Titel geglaubt. Das hat sich am Ende gelohnt. Leicht war der dritte Titel aber nicht (lächelt).“
... die missachtete Stallorder 2013:

Eklat mit Webber, Teil 2: Trotz Verbot von der Box überholt Vettel Webber und 'klaut' den Malaysia-Sieg 2013
„Jedes Rennen ist eine neue Herausforderung. Dann hast du dein Bestes gegeben, stehst auf dem Podium und wirst ausgebuht. Das tut weh. Aber ich konnte mir erklären, warum das so ist. Für die Fans der anderen Teams ist es eben nicht so schön, wenn immer wieder derselbe Typ gewinnt. Solange ich nichts falsch gemacht habe, niemanden falsch behandelt oder betrogen habe – und aufgrund dessen gewinnen konnte – bin ich mit mir im Reinen.“
... seinen vierten WM-Titel in Indien 2013 und die Siegesserie in der zweiten Saisonhälfte:

2013 sind Vettel und Red Bull nahezu unschlagbar: In Indien feiert der Deutsche den vierten Titel und sein Auto
... die Saison 2014:
„Leider musste ich meinen WM-Pokal in diesem Jahr an die FIA zurückschicken. Ja, wir hatten einige Probleme mit der Zuverlässigkeit, aber wir haben auch nicht immer das Beste aus dem Auto rausgeholt. Ich habe viel in diesem Jahr gelernt. Ich werde mein Team vermissen, bin aber zuversichtlich, dass ich in der Zukunft wieder bessere Jahre habe.“
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