Ferrari-Teamchef Binotto redet Klartext
Leclerc darf vor Vettel siegen, wenn...

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Mit dem neuen Teamchef Mattia Binotto weht bei Ferrari 2019 ein anderer Wind. Der Italiener über die aktuelle Form seines Teams und Stallorder.
Was ein Unterschied zu vergangenem Jahr. Jetzt sitzt mit Ferrari-Teamchef Mattia Binotto (49) ein Boss vor den Mikrofonen der Weltpresse, der jede Frage beantwortet und Klartext redet. Der locker vom Hocker plaudert, mit lässiger Beinhaltung, der mehr schlendert als er geht. Immer mit einem hintergründigen Grinsen im Gesicht und einer Körpersprache, die einen willkommen heißt.
Dabei wirkt das Mikrofon wie sein Freund. Mit seinem Vorgänger Maurizio Arrivabene war das im letzten Jahr noch anders. Da gab es viele pathetische Worte, aber am Ende stocherte man immer noch im Nebel. Er wirkte stets angespannt, voll unter Strom stehend und statt einer einladenden Körpersprache sendete er Zeichen von Abwehr und "Ihr geht mir alle auf die Nerven".
Überträgt man die klar strukturierte Rede und die souveräne Ausstrahlung Binottos auf die Situation und Struktur des Ferrari-Teams der Binottoschen Zeitrechnung, so kann das nur heißen: Herrschte im letzten Jahr noch Chaos und Unsicherheit bei Ferrari, so sind mit dem neuen Boss Plan und Ruhe eingekehrt.

Vettel und Ferrari wollen in Bahrain zurückschlagen
Also: Probleme ja, aber von KRISE keine Spur.
Umgekehrt dämpfte er nach dem scheinbar überlegenen Ferrari-Vorsprung die zu hohen Erwartungen nach dem ersten Trainingstag. "Wir sind ein anderes Motorprogramm gefahren als die Gegner, deshalb wissen wir, dass es sehr eng wird. Aber wir fahren unser Programm, um das Maximum rauszuholen, wenn es zählt. Und dann muss man sehen, für welches Ergebnis das Maximale reicht."
Soviel geändert habe sich dabei gar nicht im Vergleich zum letzten Jahr, als er nur Technikchef war. "Am Anfang muss ich mit meinen Leuten dafür sorgen, dass das Auto funktioniert, schnell ist und die Fahrer sich mit ihm wohl fühlen", erklärt der neue Teamchef. "Aber was anders ist: Im Gegensatz zu 2018 bin ich jetzt auch für die Fahrer verantwortlich. Ich muss sie managen. Dafür war ich im vergangenen Jahr noch nicht zuständig."Monza Ex-Teamchef Arrivabene Kimi Räikkönen gegen Sebastian Vettel fahren ließ, obwohl nur noch der Deutsche nur noch die WM gewinnen konnte, eskalierte die Situation.
Sein Grinsen sagt ganz klar: Lest zwischen den Zeilen und Ihr wisst, was ich meine. Hintergrund: Als in AUTO BILD MOTORSPORT erfuhr: Binotto drohte mit Abschied, wenn Arrivabene nach dieser krassen Fehlentscheidung Teamchef bliebe. Mehr noch: Binotto stellte sogar die Weiterentwicklung des aktuellen Autos ein und konzentrierte sich voll auf die Entwicklung des SF90 für 2019.
Genau deshalb legte Binotto jetzt auch fest, dass Sebastian Vettel der Fahrer ist, der im WM-Kampf unterstützt wird. Und nicht der blutjunge Teamkollege Charles Leclerc. Darum sei es auch "keine schwierige Entscheidung" gewesen, den Nichtangriffspakt in Melbourne auszurufen, erklärt Binotto: "Wie wir mit solchen Situationen umgehen, ist den Fahrern schon vor dem Rennen klar. Sebastian lag vorne, es waren noch zehn Runden zu fahren. Da wollten wir kein Risiko eingehen. Wir halten das für die richtige Herangehensweise. Beiden Fahrern ist das bewusst."
Das heiße nicht, dass Leclerc eine Nummer zwei im klassischen Sinne sei. "Wir verbieten Charles nicht auf Pole zu fahren oder ein Rennen anzuführen", relativiert der Italiener. Wichtig sei allerdings: "Ich muss sicherstellen, dass sich die beiden nicht bekämpfen." Denn so verlor Ferrari 2019 den Titel...
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