Ferrari beeindruckte am Freitag in Bahrain mit schnellen Zeiten. Die Scuderia hat nach dem Auftaktsieg in Melbourne auch an der Technikfront weiter Gas gegeben und versucht mit technischen Änderungen die Balance des SF71H fortlaufend zu verbessern. Der Fokus des Teams liegt vor allem darauf, den perfekten Kompromiss zwischen hohem Abtrieb und Stabilität zu finden.
In Bahrain hat Ferrari dafür bei der Aufhängung auf ein anderes Set-Up gesetzt - vor allem an der Front, unter besonderer Berücksichtigung der Fahrzeughöhe. Im ersten Training war das Set-Up noch nicht perfekt. Durch eine veränderte Einstellung des querverlaufenden dritten Dämpfers vor dem zweiten Training, wurde das Auto aber stabiler und präziser in den Kurven. Das angesprochene Element (2 in der Abbildung rechts) dient dazu, die Fahrzeughöhe so konstant wie möglich zu halten.
Ferrari
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Gut sichtbar ist in der Grafik auch die Verbindung der Dämpfer zu den Kipphebeln (1) und der Querstabilisator (3), die gemeinsam die Hauptelemente der Anordnung bilden. Die Einstellung der Aufhängung ist, neben dem Aerodynamik-Set-Up, deswegen so wichtig, weil sie sich direkt auf Reifenperformance auswirkt. Besonders auf den superweichen Pneus, die auch im Qualifying verwendet werden, sah Ferrari stark aus. Aber auch in Sachen Rennpace auf den weichen Reifen, war die Scuderia mit Blick auf Mercedes' Zeiten dank der Einstellungen konkurrenzfähig.
Allgemein versucht Ferrari, den Abtrieb mehr über den Unterboden und den Diffusor zu erhöhen, als rein durch Flügeleinstellungen (s. Grafik oben). Auch hier hat das Team mehrere unterschiedliche Einstellungen in der Höhe ausprobiert. Die im zweiten Training verwendeten, sorgen dafür, dass der Unterboden (baulich noch der gleiche wie in Australien) den Abtreib vor allem am hinteren Ende generieren kann. Dadurch können die Hinterreifen gut arbeiten und weisen dennoch einen eher niedrigen Reifenverschleiß auf - so wird Vettels Loria in Bahrain zur Reifenflüsterin.

Von

Frederik Hackbarth