Formel 1: Ferrari verpokert sich
Räikkönen rügt Kommandostand

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Bitteres Aus in Q1 beim Ungarn-Quali für Kimi Räikkönen - doch Schuld ist nicht der Finne selbst, sondern das Team. Ferraris Seuchensaison nimmt kein Ende.
Bild: Getty Images
Kimi Räikkönen schlurfte mit halb offenen Turnschuhen ins Ferrari-Motorhome, nahm Platz und starrte an die Decke. Auf 11:0 hatte Fernando die teaminterne Qualifying-Bilanz gerade hochgeschraubt. Diesmal war aber nicht der Finne selbst Schuld an seiner Niederlage. Die Strategen haben sich verpokert! Der Ferrari-Kommandostand glaubte, dass Räikkönens Zeit für den Einzug in Q3 reichen würde und ließen ihn nicht noch einmal auf die Strecke – obwohl die immer schneller wurde.
Keiner hört auf Kimi
Räikkönen mit monotoner Stimme: „Ich habe mehrfach gesagt, dass ich noch einmal raus will. Es wurde aber nicht reagiert.“ Der Finne beißt die Lippen aufeinander. „Ich kann mich ja nicht ständig gegen den Rat der Ingenieure stellen.“ Dann folgt die Kimi-Kritik an der Scuderia aus Maranello: „Ein Team wie Ferrari sollte solche Fehler nicht machen. Offensichtlich sind da einige Dinge, die wir ändern müssen!“ Beistand erhält Räikkönen von Jacques Villeneuve, Sohn von Ferrari Legende Gilles: „Ein Riesenfehler. Sie hätten ihn ja wenigstens auf Medium noch mal rausschicken können. Kimi hat mehrfach gesagt, er wolle raus.“
Erst 2016 wieder vorne?

Noch wortkarger als sonst: Kimi Räikkönen nach seinem frühen Ausscheiden im Budapest-Qualifying
Alonso brilliert weiter
2014 ist sowieso abgehakt. Längst konzentrieren sich die Techniker in Maranello auf die neue rote Göttin. Die nächsten beiden Strecken in Spa und Monza sind auf Grund ihrer Charakteristik mit vielen langen Geraden die Höchststrafe. Umso erstaunlicher, dass Fernando Alonso den F14T immer wieder in die vorderen Reihen steuert. Den GP von Ungarn beginnt er von Startplatz fünf. Für Räikkönen kann es nur besser werden. Der Finne fährt morgen von Platz 17 los. Aber nachdem der Iceman Klartext geredet hat, hatte er sich auch schon wieder beruhigt. „Es ist sowieso ein schwieriges Jahr. Und jeder macht mal Fehler.“ Ferrari hat ihm seine bislang ja auch verziehen.
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