Die Silly Season hat begonnen. In der Formel 1 ist das die Zeit, wenn die teilweise „dummen“ (engl. silly) Spekulationen zum Fahrertransfer losgehen. Erstes Opfer diverser Gerüchte: Kimi Räikkönen. Der Ferrari-Star könnte aufgrund mangelnder Leistungen zum Saisonende entlassen werden, heißt es im Fahrerlager und in den sozialen Netzwerken. Wahrheitsgehalt: laut Ferrari-Insidern null Prozent! „Ferrari kann Kimi kein zweites Mal feuern“, verrät ein Experte, der anonym bleiben will. Schon Ende 2009 musste der Finne unfreiwillig gehen und hatte eine Abfindung in Millionenhöhe kassiert. „Noch einmal darf und will sich Ferrari das nicht leisten“, so der Experte.

Immer im Schatten Alonsos

Kimi Räikkönen
Um Ferraris Kimi Räikkönen ranken sich dieser Tage wilde Spekulationen
Ein Fahrermanager rechnet AUTO BILD MOTORSPORT vor: „Das würde Ferrari bis zu 30 Millionen Dollar kosten, weil Kimi einen Zweijahresvertrag bis Ende 2015 mit Option für ein weiteres Jahr hat.“ Der Weltmeister von 2007 fährt an diesem Wochenende in Kanada sein 200. Formel-1-Rennen. Seine Rückkehr zu den Roten hat er sich allerdings anders vorgestellt. Noch nicht einen GP konnte Räikkönen vor seinem Teamkollegen Fernando Alonso beenden. Beim Grand Prix in Barcelona hat ihn der Spanier mit einer besseren Strategie ausgetrickst, ohne dass der Kommandostand ihn vorgewarnt hat. Seitdem geistern Spekulationen über einen Nummer-zwei-Status durch die Formel 1.

Ab sofort mit neuem Ingenieur

AUTO BILD MOTORSPORT erfuhr: Die Kommunikation zwischen Räikkönen und dem Team stimmt tatsächlich nicht. „Er hat mit Antonio Spagnolo den besten Ferrari-Ingenieur, kommt aber nicht klar mit ihm.“ Deshalb hat die Scuderia dem Finnen nun einen weiteren Techniker an die Seite gestellt. David Lloyd kommt aus dem Testteam und ist Engländer. Mit denen Räikkönen traditionell besser klar. Der Finne selbst sieht sich trotz fehlender Ergebnisse nicht in einer Krise: „Oft hatte ich einfach nur Pech“, sagt er. „Zum Beispiel in Monaco. Da lag ich in aussichtsreicher Position und dann wurde mir der Reifen aufgeschlitzt. Sobald die Dinge besser für mich laufen und ich in einen Rhythmus komme, sollte das alles kein Problem mehr sein.“

Von

Ralf Bach