Ganze 23 Jahre ist es her, da machte die Formel 1 letztmals Station in Mexiko. Am Freitag war es nun wieder soweit: Auf dem Autódromo Hermanos Rodríguez schaltete die Ampel um 10.00 Uhr Ortszeit auf grün und Pastor Maldonado machte sich in seinem Lotus als Erster auf die 4,304 Kilometer lange Runde über die modernisierte Traditionsstrecke. Beim letzten Grand Prix an Ort und Stelle gewann 1992 der Brite Nigel Mansell, der im gleichen Jahr für Williams auch Weltmeister wurde. Ein gewisser junger Deutscher, gerade in seinem ersten vollen Jahr in Königsklasse, wurde damals Dritter und feierte damit seinen ersten Podestplatz in der Formel 1. Sein Name: Michael Schumacher.

Verstappen mit erster Duftmarke

Verstappen
Erster Trainingsschnellster in der neuen Mexiko-Ära: Max Verstappen in seinem Toro Rosso
Mit Schumachers PS-Erben Sebastian Vettel und Nico Rosberg, stehen auch an diesem Wochenende wieder zwei Deutsche mit guten Siegchancen in der Startaufstellung. Besonders für Rosberg wäre ein Triumph im Rennen am Sonntag (20.00 Uhr MEZ/RTL und Sky) eine Genugtuung, musste er sich eine Woche zuvor in Austin doch schmerzlich Teamkollege Lewis Hamilton geschlagen geben, der mit seinem Erfolg in Texas auch gleich den WM-Titel 2015 eintütete. Zumindest beim ersten Wiedersehen der beiden erbitterten Mercedes-Rivalen auf der Strecke, hatte Rosberg am Freitagvormittag auf dem zunächst noch leicht feuchten, dann aber schnell abtrocknenden Kurs in Mexiko-Stadt die Nase vor Hamilton. Der frisch gekrönte alte und neue Weltmeister kam im Auftakttraining von Mexiko nämlich nicht über Rang elf hinaus.
Rosberg belegte am Ende einer Session, in der ihn Probleme mit seinen Bremsen wertvolle Minuten auf der Strecke kosteten, immerhin den sechsten Platz. Die Bestzeit fuhr zum Auftakt auf dem neuen Kurs aber etwas überraschend der gerade einmal 18 Jahre alte Niederländer Max Verstappen. Der Toro-Rosso-Pilot benötigte 1:25,990 Minuten für seinen schnellsten Umlauf. Zweiter wurde mit gut drei Zehnteln Rückstand der Russe Daniil Kvyat im Red Bull vor Kimi Räikkönen und dessen deutschem Ferrari-Teamkollegen Sebastian Vettel. Als Fünfter reihte sich auch noch Daniel Ricciardo im zweiten Red Bull vor Mercedes-Pilot Rosberg ein.

Rosberg Feuer und Flamme

Hamilton
Brauchte noch etwas, um in die Gänge zu kommen: Lewis Hamilton wurde in Session eins nur Elfter
Aus den Hinterrädern von Rosbergs Silberpfeil schlugen etwa zu Mitte der Trainingszeit plötzlich Flammen heraus. Der Wiesbadener war leicht von der Ideallinie abgekommen und um einen Einschlag in die Streckenmauer zu verhindern, stieg er voll auf die Bremsen. Dabei überhitzten diese. Qualmend steuerte Rosberg die Box an, konnte nach den nötigen Reparaturarbeiten kurz vor Schluss aber doch noch einmal auf die Strecke fahren. Im Gesamtklassement hat der 30-Jährige vor dem drittletzten Rennen des Jahres vier Punkte Rückstand auf seinen zweitplatzierten Landsmann Vettel. Der dritte Deutsche im Bunde, Nico Hülkenberg, fuhr zum Trainingsauftakt in Mexiko auf den 16. Rang.

Von

Frederik Hackbarth