Formel 1: Hamilton gewinnt China-GP
Mercedes-Doppelsieg in Shanghai

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Dritter Sieg in Folge: Lewis Hamilton gewinnt in China vor Teamkollege Nico Rosberg, der Deutsche behält aber seine WM-Führung - Fernando Alonso Dritter.
Bild: Getty Images
Dritter Streich in Folge für Lewis Hamilton. Nach den Erfolgen in Malaysia und Bahrain gewann der Brite auch in China und das in äußerst ungefährdeter Manier. Die Konkurrenz konnte dem Mercedes-Star am Sonntag nie gefährlich werden, einzig Stallkollege Nico Rosberg vermochte die Pace Hamiltons zeitweise mitzugehen, war durch seinen vierten Startplatz und einen schwachen Start in seinen Angriffsmöglichkeiten auf die Spitze jedoch arg limitiert. Während Hamilton ganz vorne einsam und allein seine Kreise zog, hatte Rosberg alle Hände voll zu tun, sich von der zwischenzeitlich siebten Position zurück auf das Podium zu kämpfen. Hinter dem Deutschen, der weiterhin mit vier Zählern Vorsprung auf Hamilton die WM anführt, zeigte Fernando Alonso im Ferrari eine starke Leistung und holte mit P3 die erste Podestplatzierung für die Scuderia im Jahr 2014.
Vettel erneut hinter Ricciardo

Auch im Reich der Mitte ohne Zweifel der Mann der Stunde: An Hamilton führte am Ostersonntag in Shanghai erneut kein Weg vorbei
Rosberg mit Aufholjagd
Rosberg war nach seinem schwachen Start zunächst sogar nur Siebter, arbeitete sich aber bereits nach wenigen Umläufen zurück auf den fünften Rang. Bei den ersten Boxenstopps verloren schließlich beide Red Bulls einen Platz – Vettel fiel hinter Alonso zurück, Ricciardo musste sich Rosberg geschlagen geben. Auch im Anschluss konnte das Weltmeisterteam die Pace der Konkurrenz nicht mitgehen und Vettel war für Rosberg bald leichte Beute. Als sein Team den Weltmeister jedoch anwies, auch seinen schnelleren Teamkollegen Ricciardo passieren zu lassen, sträubte sich dieser zunächst kurz gegen die Teamorder, musste den Australier mit noch frischeren Reifen schlussendlich aber passieren lassen. Der Frust bei Vettel wurde nicht weniger, als er sich wenig später auch noch von Kamui Kobayashi im Caterham überholen lassen musste, der sich auf neuen Pneus zurückrundete, woraufhin der Heppenheimer seinem Unmut am Funk Ausdruck verlieh.
Red Bull nicht schnell genug

Vettel (re.) musste sich einmal mehr Teamkollege Ricciardo (hinten) geschlagen geben - im Bild wird er auch noch von Rosberg (li.) überholt
Bock vs. Stern
Warum es derzeit nicht so richtig rund läuft und er sich immer öfter auch seinem Teamkollegen geschlagen geben muss, konnte sich Vettel selbst nicht erklären. „Generell kann man das Fahren nicht verlernen, aber ich komme mit dem Bock noch nicht so klar“, räumte der 26-Jährige scherzend ein. Vettel: „Unser Auto hat allerdings Potenzial und als Team ist es weiterhin unser Ziel, dass der Stern bald untergeht.“ In China glänzte dieser jedoch erst einmal munter weiter. An der Spitze zog Hamilton weiterhin einsam seine Kreise, dahinter gab es in der Schlussphase und nach der zweiten Boxenstopprunde aber noch eine signifikante Verschiebung zugunsten Mercedes’, denn Rosberg arbeitete sich wieder an Alonso ran und ging 14 Runden vor dem Ziel schließlich am Spanier vorbei auf die zweite Position. Diese brachte er ungefährdet ins Ziel und machte somit den nächsten Doppelsieg für die Silberpfeile klar.
25. F1-Sieg für Hamilton

25. Grand-Prix-Sieg für Hamilton: Mit einem großen Siegerpokal bewaffnet strahlt der nunmehr dreimalige China-Gewinner auf dem Podium
Schadensbegrenzung beim WM-Leader
Teamkollege Rosberg wollte am Sonntag nach einem schwierigen Rennen das Positive hervorheben. „Ich sage jetzt nicht, dass ich 'noch' ich der WM führe, denn ich will, dass das noch lange so bleibt und habe vor, die Führung zu behalten.“ Der Kampfansage in Richtung Hamilton folgte jedoch auch das Eingeständnis: „Dieses Wochenende war richtig durchwachsen, denn es lief viel daneben. Über Platz zwei freue ich mich zwar nicht wirklich, aber in Anbetracht der Umstände, war es schon in Ordnung so und gute Schadensbegrenzung.“ Die von Rosberg angesprochenen Umstände waren vor allem der Ausfall der Telemetrie am Mercedes des Wiesbadeners, der damit auch seinen schlechten Start erklärte. „Die Kupplungseinstellung waren total falsch, weil keine Verbindung zwischen Box und Auto bestand, wodurch ich am Start relativ machtlos war und alle an mir vorbei sind.“ Dabei kam es auch zur Kollision mit Bottas. „In Kurve eins ist es immer sehr eng, überall sind Autos – dann hat es geknallt und ich dachte schon: 'Das war’s jetzt!' Zum Glück ging es aber weiter und unser Auto hat gehalten.“
Alonso mit erstem Ferrari-Podium 2014

Bis 14 Runden vor Schluss konnte Alonso (li.) Rosberg in Schach halten, dann musste sich der Ferrari-Star dem übermäßigen Druck des Mercedes-Piloten beugen
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