Formel 1: Hamilton gewinnt in Bahrain
Sternenkrieg in der Wüste

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Mercedes überlegen: Lewis Hamilton siegte beim Großen Preis von Bahrain vor Teamkollege Nico Rosberg - Sergio Perez Dritter, Sebastian Vettel Sechster.
Bild: Getty Images
Mercedes in einer anderen Liga: Lewis Hamilton und Nico Rosberg dominierten den Großen Preis von Bahrain am Sonntag nach Belieben. Bereits am Start musste Pole-Mann Rosberg seine Spitzenposition an Hamilton abtreten - abreißen ließ der deutsche WM-Führende jedoch nicht: Am Ende des ersten Stints lieferten sich die beiden Mercedes-Stars über mehrere Runden ein hitziges Duell inklusive diverser Platzwechsel. Das Team griff anschließend in die Trickkiste, entzweite die beiden Streithähne auf der Piste und setzte Rosberg auf eine alternative Strategie - diese zahlte sich am Ende fast noch aus.
Hamilton hält Rosbergs Druck stand
Nach einer Kollision mit anschließendem Überschlag zwischen Esteban Gutierrez und Pastor Maldonado rückte 15 Runden vor Schluss das Safety-Car aus. Mit den weichen und schnelleren Reifen hatte Rosberg für den Schlussspurt somit eigentlich die besseren Karten in der Hand - Hamilton behielt jedoch die Nerven, brachte den Sieg letztendlich hauchdünn vor dem Deutschen ins Ziel und sicherte sich seinen zweiten Saisonerfolg nach dem Triumph zuletzt in Sepang. Auf dem Podium jubelte der 29-Jährige: "Ich muss mich beim Team für die harte Arbeit bedanken, die uns hierher gebracht hat. Es ist mein erster Sieg in Bahrain und hat lange gedauert - ich bin sehr stolz!"
Der Zweite ist erster Verlierer

Vorteil Hamilton: Schon auf den ersten Metern beschleunigte der Brite Teamkollege Rosberg aus und ging in Führung
Duelle knallhart aber fair
Dennoch fiel Rosbergs Lob an seinen siegreichen Teamkollege groß aus. "Ich war eigentlich schneller, aber Lewis hat heute den besseren Job gemacht", räumte Rosberg ein, der sich zu Beginn der Duelle mit Hamilton einmal am Teamfunk beschwert hatte, den Krieg der Sterne in der Wüste anschließend jedoch annahm. "Die Zweikämpfe waren knallhart", so Rosberg nach dem Rennen. Zoff gebe es zwischen den beiden Silberpfeil-Piloten deshalb aber nicht. "Es war ein cooles Duell und kann so weitergehen. Nur nächstes Mal muss ich schauen, dass ich vorne bin, wenn die Zielflagge kommt", schickte der Wiesbadener eine Kampfansage hinterher. "Aber alles in allem war es eine tolle Show, vor allem für die Zuschauer - und das ist auch wichtig", fand der Mercedes-Star einen versöhnlichen Abschluss.
Ein Sieg für den Sport

Freundschaftliche Rauferei: Die Kampfszenen zwischen den Mercedes-Stars wollten auch nach der Zieldurchfahrt nicht enden
Wolff verteidigt Strategien
"Es gab viele teaminterne Duelle, ja nicht nur bei uns", freute sich Wolff, der auch erklärte: "Beide unsere Fahrer konnten sich ihre Strategie aussuchen. Nicos Strategie war am Ende auf die Gesamtrenndauer umgerechnet 0,3 Sekunden langsamer." Der Deutsche hatte die härtere Reifenmischung im Mittelstint eingesetzt, war so zeitweise fast zehn Sekunden hinter Hamilton zurückgefallen, der erst am Schluss auf die härteren Pneus wechselte. Wolff beteurte aber: "Die unterschiedlichen Strategien waren nicht dazu da, um beide Fahrer auseinander zu kriegen oder zu trennen, sondern einer hat sich so entschieden und der andere so."
Nicht überall so überlegen

Sebastian Vettel war in Bahrain im Mittelfeld gefangen, kämpfte sich schlussendlich bis auf den sechsten Platz durch
Vettel hinter Teamkollege Ricciardo
Auf Platz fünf und noch hinter Daniel Ricciardo, kam mit Nico Hülkenberg der zweitbeste Deutsche des Tages ins Ziel. Titelverteidiger Sebastian Vettel musste sich im Red Bull mit Rang sechs begnügen. Im Ziel erklärte der Weltmeister: "Mehr war heute einfach nicht drin. Ich dachte zwar, mit den weichen Reifen komme ich am Schluss noch vor, aber dem war nicht so." Das Problem: "Wir waren auf den Geraden wieder einmal zu langsam - auch im Vergleich zu Daniel (Ricciardo - Teamkollege; d. Red.), denn ich konnte ihn nicht halten. Er kam am Ende besser zurecht und konnte somit noch etwas vorkommen."
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