Formel 1: Hamilton hadert mit Taktik
„Das Leben selbst schwer gemacht“

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Lewis Hamilton muss noch etwas länger auf seinen Titelgewinn warten - weil bei Mercedes in Austin gleich zweimal die Reifentaktik nicht aufgeht.
Was Aussah wie ein Elfmeter zum Titel, entpuppte sich als Sackgasse...
Lewis Hamilton bekommt in Austin am Sonntag hinter dem virtuellen Safety-Car einen billigen Boxenstopp geschenkt. Weil auf der Strecke nach dem Aus von Daniel Ricciardo Langsamfahren angesagt ist, holt Mercedes den Briten auf Platz zwei liegend schon in Runde elf zum Reifenwechsel - anders als Ferrari den Führenden Kimi Räikkönen.

Kein Weg vorbei: Hamilton hing hinter Räikkönen fest
„Dass Kimi vor seinem Stopp Lewis so lange aufgehalten hat, war der Schlüssel zum Sieg“, analysiert Sky-Experte Paul di Resta nach dem Rennen. Auch Hamilton wird im Auto schnell klar: „Als ich Kimi eingeholt hatte, waren meine Reifen schon wieder hinüber. Durch unseren frühen Stopp wusste ich, dass wir nochmal reinkommen müssen.“ Was Hamilton im Auto sofort merkt, hatte der Mercedes-Kommandostand offenbar anders eingeschätzt, setzte deshalb zunächst auf den Plan mit nur einem Stopp.
Das Problem: Wegen der verregneten Trainings in Austin gab es keine verlässlichen Longrun-Daten über die Lebensdauer der Pneus. Als klar wird, dass die Reifen zu viele Blasen werfen und nicht bis ins Ziel halten, reagieren die Silberpfeile. Nach Stopp Nummer zwei ist Hamilton aber zu weit hinten. Am Ende gehen ihm die Runden aus, statt Zweiter wird er sogar nur Dritter hinter Max Verstappen.
Mercedes-Sportchef Toto Wolff räumt ein: „Die Strategie müssen wir nochmal überdenken, ob es etwas gab, was wir hätten besser machen können.“

Hamilton ruiniert sich beim Hinterherfahren die Pneus
Wie eine Rakete zieht Räikkönen mit der besseren Traktion auf den pinken Gummis schon vor Kurve eins an Hamilton (supersoft; d. Red.) vorbei. Der Mercedes-Star gibt zu: „Wir sind auf den falschen Reifen losgefahren. Obwohl wir wussten, dass es einen großen Unterschied zwischen den Komponenten gibt, haben wir uns für die falsche Richtung entschieden. Das wird uns eine Lehre sein, denn es war nicht unser tollstes Wochenende - wir haben uns das Leben diesmal selbst schwer gemacht.“ Einmal im Rennen und einmal schon davor.
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