Lewis Hamilton sicherte sich im zweiten Qualifying des Jahres in Malaysia seine zweite Pole-Position. Auf Grund starker Regenfälle in Sepang musste das Zeittraining zunächst um fast eine Stunde verschoben werden, ehe es auf der immer noch nassen Fahrbahn losging. Von Beginn an demonstrierte dabei Mercedes seine aktuelle Dominanz. Während in Q1 noch Nico Rosberg die Nase vorne hatte, übernahm im zweiten Abschnitt Lewis Hamilton die Spitze. Diese behauptete der Brite auch im finalen Segment und sicherte sich so, wie schon vor zwei Wochen beim Auftakt in Australien, den ersten Startplatz. Für den Weltmeister von 2008 war es die 33. Pole-Position seiner Karriere, wodurch er nun gemeinsam mit Jim Clark der beste britische Fahrer in dieser Kategorie ist.

Kaum Sicht im Regen

Mercedes
An den Silberpfeilen war erneut kein Vorbeikommen: Lewis Hamilton auf Pole, Nico Rosberg Dritter
Hamilton nach dem Qualifying: „Ich bin sehr glücklich mit dem Ergebnis und dem Job des Teams – es läuft schon das ganze Wochenende wirklich gut!“ Trotzdem hätte der viele Regen zunächst eine Menge Unsicherheit mitgebracht. „Es war draußen auf der Strecke während der Session schon sehr schwer, vor allem am Ende in den letzten Runden habe ich nichts mehr gesehen. Ich wusste nicht, wo die Strecke ist, wo die Kurven sind... dementsprechend bin ich sehr glücklich, nun hier zu sitzen.“ Für den Sonntag sei das Ziel klar: Vor allem nach seinem Ausfall beim Auftakt „müssen Punkte her“, so Hamilton, der anfügte: „Von dieser Position aus haben wir beste Möglichkeiten dazu, also hoffentlich schaffen wir es morgen ins Ziel.“

Vettel nach Problem erleichtert

Hinter dem Mercedes-Piloten schnappte sich Weltmeister Sebastian Vettel den zweiten Startplatz. Am Anfang des Qualifyings musste der Deutsche jedoch zittern. „In Q1 war der Herzschlag deutlich höher, weil wir ein Problem mit dem Auto hatten“, gab Vettel zu. „Ich bin dann an die Box gefahren, wir haben das Auto neugestartet und das Problem war zum Glück behoben“, zeigte sich der 26-Jährige erleichtert. Anschließend habe er auf der nassen Fahrbahn immer mehr Gefühl für die kniffeligen Bedingungen bekommen. Trotzdem haderte der Red-Bull-Pilot am Ende: „Q3 war nicht perfekt, denn ich wäre gern noch eine zweite schnelle Runde gefahren.“ Dazu kam es aber nicht mehr, denn die Zeit lief davon. „Im ersten Versuch habe ich schon gemerkt, dass hier und da noch Spielraum für Verbesserungen drin gewesen wäre...“, meinte der Deutsche.

Rosberg warnt vor Wetter

Vettel & Hamilton
Red Bull im Aufwind: Sebastian Vettel (links) musste sich nur Pole-Mann Lewis Hamilton geschlagen geben
Um am Ende vor Landsmann und WM-Leader Nico Rosberg zu stehen, reichte es aber trotzdem. Der Mercedes-Pilot gab an, sich mit den Regenreifen besonders auf der Bremse nicht mehr so wohlgefühlt zu haben, weswegen er sein Spitzenergebnis aus Q1 nicht wiederholen konnte. „Es ist aber trotzdem ein vernünftiges Resultat“, resümierte Rosberg, der sich vor zwei Wochen in Australien, ebenfalls von P3 startend, schon vor Kurve eins in Führung gesetzt hatte. Eine Wiederholung dieses Raketenstarts werde aber schwer. „Wir müssen jetzt erst einmal schauen, was das Wetter macht, denn es soll wieder regnen“, so Rosberg, der erklärte: „Natürlich wäre ich lieber Erster, aber Platz drei ist auch eine gute Ausgangslage. Morgen kann viel passieren und darauf freue ich mich!“

Alonso mit Kollision

Dass Rosberg nicht allzu missmutig über seinen dritten Startplatz war, lag auch daran, dass er diesen erst in letzter Sekunde und auf seinem letzten Umlauf ergattern konnte. „Wir sind erst ganz zum Schluss über die Linie gekommen und zum Glück ist mir dann noch eine gute Runde gelungen, mit der ich Fernando (Alonso; d. Red) aus den Top-3 verdrängen konnte.“ Eben jener Alonso hatte in Q2 mit einer Kollision mit Toro-Rosso-Neuling Daniil Kvyat für eine von zwei roten Flaggen gesorgt. Trotz einer gebrochenen Spurstange konnten die Ferrari-Mechaniker das Auto des Spaniers aber schnell reparieren und ihm so zu Rang vier, vor Daniel Ricciardo und Teamkollege Kimi Räikkönen, verhelfen. Für die erste Unterbrechung des Tages hatte in Q1 ein Abflug von Caterhams Marcus Ericsson gesorgt.

Von

Frederik Hackbarth