Es war eines der Streitthemen bei Mercedes im vergangenen Jahr: die Mechanikerrotation. Hintergrund: Immer wieder mussten Mechaniker in den vergangenen drei Jahren die Seiten zwischen Nico Rosberg und Lewis Hamilton wechseln, um Rudelbildung  innerhalb des Teams zu vermeiden. Wenn es nach Lewis Hamilton geht, soll damit nun Schluss sein. „Im neuen Jahr werde ich mit Toto sprechen und ihm sagen, dass ich nicht will, dass meine Jungs ausgetauscht werden. Ich möchte alle meine Ingenieure und Mechaniker behalten. Es gibt keine einzige Person, die gehen muss."
Hamilton
Lewis Hamilton rudert zurück
Damit revidiert Hamilton auch seine Kritik aus Abu Dhabi. Damals machte er den Mechanikerwechsel noch für die Vielzahl seiner technischen Defekte im Jahr 2016 verantwortlich. „In zehn Jahren müsst ihr mein Buch kaufen. Dann erzähle ich euch genau, was da passiert ist. Das wird spannender Lesestoff“, posaunte der damals noch amtierende Weltmeister. Mercedes-Sportchef Toto Wolff rechtfertigte die Maßnahme damals so: „Wir wollten sicherstellen, dass es bei uns auch in Zukunft nicht die berühmte linke und rechte Garage gibt.“

Kommentar von ABMS-Redakteur Michael Zeitler

Lewis Hamilton macht wieder einen auf Teamplayer – weil er weiß, dass er nach dem Rücktritt von Nico Rosberg wieder der Herr im Ring ist bei Mercedes. Egal, ob Valtteri Bottas oder doch Pascal Wehrlein sein neuer Teamkollege wird – Hamilton genießt Heimvorteil.
Dass er die Vorwürfe gegen die Mechaniker-Rotation bei Mercedes zurücknimmt, war aber auch für Hamiltons Reputation enorm wichtig. Denn führt er diese als Grund für die Niederlage gegen Rosberg an, würde das auch heißen: Er ist 2014 und 2015 auch nur deswegen gegen Rosberg Weltmeister geworden, weil damals noch er die besseren Leute hatte. Mit anderen Worten: Nicht die Fahrer, sondern die Mechaniker haben den Unterschied gemacht. Und bei 2:1 WM-Titeln für Hamilton wäre das keine zielführende Behauptung des Briten...
Rosberg versus Hamilton: Diese 10 Momente entschieden die WM

Von

Michael Zeitler