Die heiße Phase der Formel-1-WM hat begonnen - und zwar bereits am Donnerstag vorm Saisonstart in Melbourne (Sonntag, 7.10 Uhr auf RTL). Dafür sprachen jedenfalls die Aussagen der Protagonisten in der offiziellen FIA-Pressekonferenz. Sie scherzten und lachten zwar, doch die Luft war voller kleiner Giftpfeile. Wer genau hinhörte, dem wurde klar: Erst stichelte Lewis Hamilton gegen seinen Vorgänger Nico Rosberg, dann Sebastian Vettel gegen Lewis Hamilton...
Hamilton
Auf Angriff gepolt: Lewis Hamilton in Melbourne
Auslöser für Hamiltons Attacke auf den neuen RTL-Experten Rosberg: Der Deutsche hatte unter anderem zu AUTO BILD MOTORSPORT gesagt, dass Hamilton mit Konstanz zu schlagen sei. Hamiltons Konter: „Ich denke, ich habe im Vorjahr bewiesen, dass das nicht der Fall ist - deswegen habe ich den Titel geholt. Ich glaube, dass es viele Leute gibt, die Schlagzeilen brauchen. Vielleicht ist das der Grund.“
Doch damit nicht genug: Der Mercedes-Star zielte verbal weiter auf Rosberg. „Wenn man am Ende seiner Karriere ist, dann will man wissen, dass man sich mit den Besten gemessen hat und der absolut Beste ist. Es gibt aber auch die, die sich schon davor zurückziehen, die vielleicht eine Meisterschaft haben, in der der Wettbewerb nicht so groß war. Deshalb ist es so großartig, gegen Sebastian zu fahren. Er hat die meisten Titel von allen derzeit aktiven Fahrern. Und es wird für die Fans ein aufregendes Jahr, weil zwei viermalige Weltmeister gegeneinander kämpfen.“
Vettel
Sebastian Vettel will 2018 in der WM zurückschlagen
Das Duell um den fünften Titel, es wird 2018 brisanter als je zuvor. Denn trotz seiner Niederlage im Vorjahr gibt sich auch Sebastian Vettel keineswegs kleinlaut. „Ich suche nach der ultimativen Befriedigung, mit Ferrari und damit dem größten Team der Geschichte zu gewinnen.“ Heißt auch: Hamilton gewinnt zwar, aber Siege in Rot sind eben doch wertvoller als die in Silber. Man sieht Hamiltons Gesicht an: Das Gift wirkt.
Auch Vettels WM-Prognose ist alles andere als pessimistisch. Mercedes sei zwar Favorit. Aber: „Auch wir haben allen Grund, um zuversichtlich zu sein. Denn unser Auto ist klasse. Wir haben noch einiges in der Pipeline, auf das wir uns freuen können. Ausgehend von den Tests können wir jedenfalls festhalten: Wir sind gut in Form.“
Am Freitag geht das Duell in die nächste Runde, dann auf der Strecke des Albert Park Circuit.

Von

Ralf Bach
Bianca Garloff