Kann auch die Besonderheit des Stadtkurses in Monaco Mercedes fulminanten Lauf in der Formel 1 nicht stoppen? Am Freitag machen Lewis Hamilton und Valtteri Bottas, die zuletzt fünf Doppelsiege in Folge einfuhren, in Monaco dort weiter, wo sie zuletzt in Spanien aufgehört haben: an der Spitze.
Alle Ergebnisse auf einen Blick: Zahlen und Zeiten aus Monaco
Satte sieben Zehntel Vorsprung haben die Silberpfeile im Nachmittagstraining von Monte Carlo auf den ersten Verfolger, Sebastian Vettel im Ferrari - auch, weil Max Verstappen, der das Mercedes-Duo mit minimalem Rückstand am Vormittag noch gesplittet hatte, in der zweiten Session mit technischen Problemen zu kämpfen hat.
"Ein paar Teile sind in die Airbox geflogen und haben den Kühler beschädigt, deshalb mussten wir den ersetzen", erklärt Verstappen, der somit wertvolle Zeit an der Box verliert. "Davor war es ganz gut, aber Mercedes ist einfach ein bisschen zu schnell", sagt der Holländer. Gegenüber Ferrari sieht er sich aber klar im Vorteil. "Platz drei sollte auf jeden Fall drin sein", so Verstappen.
In der zweiten Session kommt der Red-Bull-Star wegen seiner Probleme aber nicht über den sechsten Rang hinaus, noch hinter Teamkollege Pierre Gasly und dem überraschenden Fünften, Toro-Rosso-Rookie Alex Albon.
Ferrari
Ferrari hat im Fürstentum noch zu kämpfen
Im Mercedes-internen Duell um die Spitze setzt sich wie schon in der Früh Lewis Hamilton durch, ist knappe 0,081 Sekunden schneller als Teamkollege Valtteri Bottas - und mit einer Zeit von 1:11.118 Minuten schon am ersten Monaco-Tag überhaupt nur noch drei Zehntel vom ewigen Streckenrekord entfernt.
"Es wird hier jedes Jahr schneller, man merkt richtiggehend, wie man an den Leitplanken vorbeirauscht", urteilt Hamilton nach getaner Arbeit und stellt seinem Mercedes ein positives Zeugnis aus: "Jeder Fahrer träumt davon, mit einem Auto nach Monaco zu kommen, mit dem er sein ganzes Können zeigen kann. Mit der Fahrzeug-Abstimmung war ich heute sehr zufrieden", so Hamilton.
"Es sieht wieder nach einem dominanten Mercedes-Wochenende aus", urteilt Ex-F1-Pilot Paul di Resta. Experten-Kollege Johnny Herbert fügt an: "Der Mercedes liegt sehr stabil. Die Fahrer können unheimlich spät bremsen und sehr früh wieder auf die Power. Ihre Stärke in den langsamen Kurven kommt ihnen hier wie erwartet entgegen."
Auch an die Longrun-Zeiten der Silberpfeile kommt die Konkurrenz zu keiner Zeit heran. Zumal sich Vettel und vor allem Leclerc jeweils Bremsplatten durch Verbremser einfahren und ihre Dauerläufe damit erheblich erschweren. Der monegassische Lokalmatador im Ferrari beendet die Session dann auch nur als Zehnter.
Ebenfalls schlecht läuft der Nachmittag für Nico Hülkenberg. Der Emmericher muss sich mit Rang 16 begnügen, liegt damit trotzdem noch eine Position vor Teamkollege Daniel Ricciardo - heißt: der gelbe Renault-Renner läuft noch nicht in den Straßen Monte Carlos.

Von

Frederik Hackbarth