Formel 1: Horner über Vettel und Verstappen
Talentierter Verstappen, arbeitender Vettel

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Einst startete Sebastian Vettel seine Karriere als Red-Bull-Wunderknabe, heute ist dort Max Verstappen sein Nachfolger. Christian Horner zieht den Vergleich.
Er kennt zwei der drei aktuellen Formel-1-Superstars ganz genau: Red-Bull-Teamchef Christian Horner. Mit Sebastian Vettel holte er von 2010 bis 2013 vier WM-Titel. Den Holländer Max Verstappen will er derzeit zum Champion formen. Und glaubt man seinen Worten, wird ihm das auch gelingen. Denn laut Horner ist Verstappen ein Naturtalent.

Christian Horner mit Ex-Schützling Sebastian Vettel
Das wiederum sei eine von Sebastian Vettels Stärken gewesen. „Sebastians Fähigkeiten mit hohem Druck umzugehen, waren fantastisch“, erinnert sich der Brite und erklärt den Unterschied zu Vettel bei Red Bull und Vettel bei Ferrari: „Aber er hatte damals bei uns auch ein Team, das voll hinter ihm stand und seine Stärken gefördert hat." Vettel habe sich den Erfolg erarbeitet. Horner: „Er hat viel Talent, aber er hat auch verstanden, dass er hart arbeiten muss, um der Beste zu sein. Er wollte jedes Detail am Auto kapieren. Er hat die Gegner und deren Schwächen analysiert.“
Horner hebt dabei ganz besonders Vettels Arbeitseifer hervor. „Wenn Mark (Webber) in der Fabrik war, hat er mit den Mechanikern gesprochen. Sebastian hat mit den Mechanikern, Designern UND Ingenieuren gesprochen, weil er die Philosophie hinter allem verstehen wollte. Und das hat ihm geholfen. 2012 war er ein sehr kompletter Fahrer.“

Vettel und Verstappen schenken sich nichts
Dafür muss aber auch die Technik stimmen. Der Red-Bull-Teamchef wünscht sich „einfachere Autos und Motoren. Die Fahrer und nicht die Technologie sollten im Mittelpunkt stehen. Manchmal achten die FIA und die Rechteinhaber leider zu sehr auf die Agenda der einzelnen Teams. Was will Ferrari nicht? Was Mercedes, was der Rest?“
Die neuen Formel-1-Besitzer müssten einfach mal mit der Faust auf den Tisch hauen, so Horner. Aber: „Liberty Media muss alles in Kooperation mit der FIA machen. Jean Todt (FIA-Präsident; d. Red.) ist im Moment aber eher ein Diplomat als ein Entscheider. Meine Sorge ist, dass wir zu viele Kompromisse eingehen müssen. Damit kommst du aber nicht wirklich weiter.“
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